Häftling klaut Auto in Karlsruhe und stirbt in Frankreich

08. September 2022 , 08:13 Uhr

Karlsruhe (dpa/svs) – Ein Häftling aus dem Mannheimer Gefängnis ist während seines Freigangs offenbar durchgedreht. Er hat eine Frau mit einer Pistole bedroht, entführt und sie gezwungen ihm an der Autobahnraststätte Hardtwald ihr Auto zu geben. Damit ist der 28-Jährige dann in Richtung Karlsruhe gerast. Am Autobahndreieck Karlsruhe hat er einen schweren Unfall verursacht und vor Ort einen Ersthelfer mit einer Pistole bedroht. Anschließend hat er dem Mann das Auto geklaut, um dann erneut zu flüchten, diesmal in Richtung Frankreich. Nach einem weiteren Unfall in Nancy ist der junge Mann gestorben.

Großfahndung mit Hubschrauber

Die Flucht eines Freigängers aus dem Mannheimer Gefängnis hat mit dessen Tod bei einem Verkehrsunfall geendet. Zuvor hatte er Menschen bedroht, deren Fahrzeuge geraubt und Unfälle verursacht. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Mannheim vom Mittwoch hatte der 28-Jährige am Montagnachmittag eine Frau beim Einsteigen in ihren Wagen vom hinteren Beifahrersitz aus mit einer Pistole bedroht. Überdies zwang er die 21-Jährige zum Tanken an einer Tankstelle, ohne die Rechnung zu begleichen. Er wies sie an, zur Autobahnraststätte Hardtwald zu fahren, wo er die Entführte frei ließ und mit dem geraubten Auto in Richtung Karlsruhe fortfuhr. Die unverletzte Frau alarmierte die Polizei, die eine Großfahndung mit Hubschrauber einleitete.

Ersthelfer mit Pistole bedroht

Der Flüchtige verursachte später nahe des Autobahnkreuzes Karlsruhe einen schweren Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen und einem Gesamtsachschaden von mehr als 20 000 Euro. Einen Ersthelfer bedrohte er mit der Pistole und setzte mit dessen Auto seine Fahrt nach Frankreich fort. In den Abendstunden verursachte er nahe der Stadt Nancy erneut einen Unfall. Während die Insassen des am Unfall beteiligten Autos nach der Frontalkollision leicht verletzt wurden, erlag der 28 Jahre alte Mann noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Nach Angaben der Ermittler verbüßte der Mann zuletzt in der Justizvollzugsanstalt Mannheim eine Haftstrafe im offenen Vollzug. Zu Beginn der Taten befand er sich im genehmigten Freigang. Woher der Mann die Waffe hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen.

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