Oberderdingen (er24/tk/svs) – Eine mächtige Rauchwolke liegt am späten Abend über dem Kreis Karlsruhe. In Oberderdingen-Flehingen ist in einem Recyclingbetrieb Feuer ausgebrochen. Der Großbrand breitet sich auf eine Lagerhalle aus. Die Feuerwehrleute kämpfen stundenlang gegen die Flammen und setzen auch spezielle Löschroboter ein. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Aber auch am Tag danach ist der Brandgeruch rund um Stutensee, Graben-Neudorf und Bruchsal zu riechen – also kilometerweit weg vom Brandort. Wie es in Oberderdingen selbst riecht, will man sich gar nicht ausmalen. Die Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten – eine Schadstoffmessung zeigte jedoch keine Gefahr auf.
Kurz nach 21 Uhr fing ein Müllberg im Außenbereich eines Recyclinghofes in Oberderdingen-Flehingen aus noch ungeklärter Ursache Feuer. Der Brand breitete sich rasch aus und griff auf eine rund 30 x 60 Meter große Lagerhalle über, in der ebenfalls tonnenweise Schrott gelagert war. Als der Alarm bei Feuerwehrsprecher Andreas Bimmler einging, wusste er schon nach wenigen Sekunden, dass es dieses Mal was Ernstes ist: „Die Rauchwolke habe ich schon beim Verlassen meines Hauses erkennen können.“ Und je näher er an den Brandort gelangte, desto deutlicher wurde, dass die Feuerwehren der Region vor einer Mammutaufgabe stehen.
Etwa 500 Feuerwehr- und Rettungskräfte aus der Region sowie angrenzenden Landkreisen rückten an, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Sie löschten von mehreren Seiten, bauten zwei Drehleitern auf und verlegten lange Schlauchleitungen. Weil die Hitze im Inneren der Halle zu groß war, kam ein spezieller Löschroboter zu Einsatz. Der LUF60 kann ferngesteuert auch bei hohen Temperaturen eingesetzt werden. Gespeist durch eine Löschwasserleitung sprüht er Wasser mit hohem Druck und stark vernebelt auf den Brand. Die Löschmaßnahmen gingen die ganze Nacht über. Mitarbeiter des Hofes versuchten mit Radladern weiteren Schrott zu entfernen, um eine noch größere Ausbreitung zu verhindern.
Die Anwohnenden wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten – eine Schadstoffmessung zeigte jedoch keine Gefahr auf. Laut Polizeiinformationen vom Dienstagmorgen wurde bei dem Brand niemand verletzt.
Das Rote Kreuz war auch vor Ort. ,,Zum einen mit dem Rettungsdienst und zum anderen mit der Bereitschaft für die Versorgung der Einsatzkräfte.“, sagt Sebastian Friese, Leitender Notarzt im Rettungsdienstbereich Karlsruhe. „Es ist heute ein sehr warmer Tag und die Feuerwehrleute müssen bei der Hitze in voller Klamotte arbeiten. Das ist nicht einfach. Wir sorgen für eine Abkühlung der Feuerwehrleute, denn das ist ein sehr kräftezehrender und langwieriger Einsatz“, so Friese. Einzelne Feuerwehrleute hatten Kreislaufbeschwerden, aber es gibt keine Verletzten.
Was den Großbrand auslöste, ist noch nicht bekannt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Löscharbeiten werden die ganze Nacht über andauern.