Gimmeldingen/Neustadt (pm/mt) – Die blühenden Mandelblütenbäume im Neustadter Ortsteil Gimmeldingen sorgen jedes Jahr für einen riesigen Besucheransturm. Doch wegen Corona soll das dieses Jahr verhindert werden. Daher gilt seit Dienstag in Gimmeldingen ein Besuchsverbot für alle Wochenenden und Feiertage.
„Wenn jetzt die Anwohner von Neustadt an der Weinstraße und von den Weindörfern in ihrer eigenen Region spazieren gehen, ist alles schon gut gefüllt. Deshalb bitten wir darum, dass Gimmeldingen in der Blütezeit weitestgehend von Tagestouristen ausgelassen wird“, erklärt die Gimmeldinger Ortsvorsteherin Claudia Albrecht im Gespräch mit der neuen Welle. „Wir sind letztes Jahr völlig überfordert gewesen. Wir haben alles abgesagt und sind davon ausgegangen, dass die Bevölkerung auch verstanden hat, dass man eben nicht kommen soll. Trotzdem sind Tausende von Tagestouristen nach Gimmeldingen gepilgert.“
Um eine Überfüllung zu vermeiden, wurde im letzten Frühjahr das komplette Dorf abgesperrt. „Dieses Jahr sind wir vor der prekären Lage. Wir bereiten uns vor. Wir hoffen natürlich, dass wir keine einzige Maßnahme greifen lassen müssen“, so Albrecht. Wenn Rücksicht und Verständnis nicht funktionieren würden, dann müssten eben die Maßnahmen ergriffen werden, erklärt die Ortsvorsteherin. Konkret heißt das: Wer sich nicht an das Besuchsverbot hält, riskiert eine saftige Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro. Die Regelung gilt ab Dienstag und künftig erst mal an allen Wochenenden und Feiertagen rund um den Ortsteil Gimmeldingen in Neustadt.
Die Notwendigkeit der Absage des traditionellen Mandelblütenfests und des Besuchsverbots sei vor allem deswegen so schlimm, weil das Dorf von Tourismus und Weinbau lebe, so Albrecht. „Das ist absolut absurd und sehr schmerzhaft vor allem für die Vereine und die Weinbaubetriebe, die auch die Einnahmenausfälle haben. Gerade so ein Verein wie der Verkehrs- und Verschönerungsverein, der sich ganzjährig um die Pflege, die Pflanzung und das Gießen der Mandelbäume kümmert. Für die ist es natürlich ein ganz herber Schlag.“