Gewerkschaft rechnet wegen Warnstreiks mit Unterrichtsausfällen

27. November 2023 , 11:45 Uhr

Region/Karlsruhe (pm/dk) – «Unterricht fällt aus», dürfte es am Dienstag in der einen oder anderen Schulklasse heißen. Landesweit ist ein Teil der Lehrkräfte aufgerufen, für mehr Geld auf die Straße zu gehen – unter anderem in Karlsruhe. Und das ist nicht der einzige Protest diese Woche.

Stundenplan wird zu Flickenteppich

Eltern und Schulkinder in Baden-Württemberg müssen sich wegen eines Warnstreiks der angestellten Lehrkräfte in den kommenden Tagen auf Unterrichtsausfälle einstellen. Vor allem am Dienstag dürfte der eine oder andere Stundenplan zum Flickenteppich werden. Die Gewerkschaft Wissenschaft und Erziehung (GEW) rechnet beim bundesweiten Warnstreik mit mehreren Tausend ausfallenden Unterrichtsstunden. Zwei Tage später gehen erneut Lehrkräfte auf die Straße, dieses Mal ruft die andere Gewerkschaft, der Verband Bildung und Erziehung (VBE), zum Ausstand auf. Laut VBE nehmen daran normalerweise aber eher Pensionäre und Studenten teil sowie Lehrer in Teilzeit, die zum Streiktermin nicht unterrichten müssen.

Faire Bezahlung nötig

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes sind am Dienstag nach GEW-Angaben landesweit etwa 12 000 angestellte Lehrkräfte sowie Beschäftigte an Hochschulen zum Warnstreik aufgerufen. «Da fast an jeder Schule im Südwesten auch angestellte Lehrerinnen und Lehrer arbeiten, wird es flächendeckend zu Unterrichtsausfällen kommen», teilte die Gewerkschaft mit. Beamtinnen und Beamte haben kein Streikrecht.

Gute Bildung und Wissenschaft lässt sich nur mit fair bezahlten Beschäftigten erreichen. Diese einfache Gleichung hat die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) bisher am Verhandlungstisch ignoriert,

sagte die baden-württembergische GEW-Vorsitzende Monika Stein. Unter anderem soll in Karlsruhe (13.00 Uhr) sowie in Berlin, Hamburg und Leipzig demonstriert werden. In Karlsruhe werden auch Beschäftigte aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Bayern erwartet.

Gehaltsplus von 10,5 Prozent

Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 1,1 Millionen öffentlichen Angestellten und mittelbar auch für die rund 1,4 Millionen Beamten ein Gehaltsplus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Die TdL unter dem Vorsitz von Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hatte in der zweiten Verhandlungsrunde hingegen deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 7. Dezember beginnen.

Anzeige
Gewerkschaft, Lehrer Streik Unterrichtausfall

Das könnte Dich auch interessieren

06.03.2024 Südwesten von Luftverkehr-Warnstreiks insgesamt wenig betroffen Region (dpa/lsw) – Verdi ruft zu neuen Warnstreiks im Luftverkehr auf. Während die Auswirkungen in München und Frankfurt groß sind, wird der Südwesten weitgehend verschont. Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden rechnet mit keinen Auswirkungen durch den Streik. Rund 100 000 Passagiere trifft der Streik Die von der Gewerkschaft Verdi geplanten Warnstreiks im Luftverkehr treffen auch den Südwesten, wenn auch 19.02.2024 Warnstreik bei der Lufthansa - Überschaubare Folgen im Südwesten Stuttgart (dpa/lsw) – Am Dienstag wird nicht nur der ÖPNV in Karlsruhe und Baden-Baden bestreikt, auch Flugpassagiere im Südwesten sind vom Streik betroffen. Verdi ruft das Bodenpersonal der Lufthansa erneut zum Warnstreik auf. Die Airline kann daher nur einen Bruchteil ihrer Flüge in die Luft bringen. Im Südwesten sind die Folgen überschaubar. Bodenpersonal zum Streik aufgerufen 31.01.2024 Keine Abflüge am Stuttgarter Flughafen wegen Verdi-Warnstreiks Stuttgart (dpa/lsw) – Nach den Lokführern und dem Discover-Flugpersonal wollen die Luftsicherheitskräfte am Donnerstag ihre Arbeit niederlegen. Nun sind am Stuttgarter Flughafen alle Abflüge gestrichen worden. Tausende Passagiere sind betroffen. Alle Abflüge gestrichen Wegen des angekündigten Verdi-Warnstreiks sind am Stuttgarter Flughafen für Donnerstag alle Abflüge gestrichen worden. Die rund 70 Starts können nicht wie geplant durchgeführt werden, wie 27.08.2024 Mehr als 25.000 offene Haftbefehle im Südwesten Südwesten (dpa/svs) - Wer seine Haft nicht antritt oder eine Geldstrafe nicht zahlt, wird gesucht. Ein Blick ins polizeiliche Informationssystem offenbart die Zahlen. Zu viel hineininterpretieren sollte man aber nicht.