Karlsruhe (lk) – Es ist eine Geschichte, die einfach ans Herz geht. Der 23-jährige Oliver Dietz aus Karlsruhe hat sich bei der DKMS registriert und mit seiner Spende schon kurz danach einer Leukämie-Patientin aus Hannover das Leben gerettet. Nach anonymen Briefen über die Organisation kam es sogar zu einem Treffen der beiden. Das alles hat Oliver bei der „Geschichte deines Lebens“ bei der neuen welle erzählt. Wir haben für Sie nochmal zusammengefasst, warum Stammzellspenden so unfassbar wichtig sind.
Sich typisieren lassen und Stammzellspender werden ist außerordentlich wichtig. „Eine Stammzellspende ist ein ganz großes Geschenk. Die Heilung von Blutkrebs ist oft nur durch eine Stammzell-Transplantation möglich. Das heißt, je mehr Leute in der Datei sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Patient auch einen passenden Spender findet“, appelliert Susanne Bogner, 1. Vorsitzende des Vereins blut.eV. aus Weingarten. Alle Spender, die durch blut.eV aufgenommen werden, erklären sich grundsätzlich damit einverstanden, dass sie künftig als fremder, freiwilliger Stammzellspender zur Verfügung stehen. Das heißt konkret: selbst wenn Sie nicht der passende Spender für ein aktuelles Gesuch sein sollten, könnten Sie trotzdem das Leben eines anderen Menschen irgendwo auf dieser Welt retten.
Als Faustregel gilt – wer Blut spenden darf, der darf auch Stammzellen spenden. Susanne Bogner konkretisiert: „Es gibt Erkrankungen, die sind Ausschlussgründe. Beispielsweise eine Krebserkrankung. Selbst wenn Sie inzwischen geheilt sein sollten, ist eine Stammzellspende dann nicht mehr möglich. Auch ein Diabetiker der Insulin spritzen muss, scheidet aus. Das heißt: Sie sollten komplett gesund sein, um sich bei uns als Stammzellenspender aufnehmen zu lassen.“ Registrieren lassen können Sie sich allerdings nicht nur bei blut.eV, sondern auch – wie Oliver – bei der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS).
Vor dem Hintergrund von Corona finden Registrierungsaktionen aktuell nicht wie üblich an einem zentralen Veranstaltungsort statt, sondern werden seit März 2020 online durchgeführt. Um die Gesundheit aller Menschen bestmöglich zu schützen, hält die DKMS bis auf Weiteres daran fest, öffentliche Veranstaltungen vor Ort durch online Aktionen zu ersetzen. „Wir möchten so aktiv dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen und niemanden einem noch so geringen Infektionsrisiko aussetzen“, sagt Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Corporate Communications der DKMS. „Mit unseren vielfältigen Angeboten für die Onlineregistrierung ermöglichen wir zeitgemäße und sichere Wege, um sich zu registrieren und auch andere Menschen zu motivieren, potenzielle Stammzellspender und Stammzellspenderinnen zu werden.“
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich mit wenigen Klicks die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.
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