Karlsruhe (dpa/tk) – Zuerst einen Geldautomaten gesprengt, dann auf der Flucht einen Unfall mit einem Toten verursacht – drei Geldräuber stehen ab heute in Karlsruhe vor Gericht. Einer soll sich wegen Mordes verantworten.
Prozessauftakt vorm Landgericht
Die Anklage wirft dem 30-jährigen Fahrer des Fluchtfahrzeuges vor, einen Unfall mit einem Toten verursacht zu haben. Zuvor soll das Trio aus den Niederlanden einen Geldautomaten in Wiernsheim im Enzkreis gesprengt haben.
Als Geisterfahrer auf der A6
Der 30-Jährige soll Anfang November vergangenen Jahres bei der Flucht vor der Polizei zunächst einen Streifenwagen gerammt haben. Dann soll er als Geisterfahrer auf die Autobahn 6 gefahren sein. Dort stieß er mit einem Kleintransporter zusammen, in dem der Beifahrer so schwer verletzt wurde, dass er mehrere Tage später starb. Der Fahrer des Transporters und der verhaftete 30-Jährige haben bei dem Unfall schwere Verletzungen erlitten.
Zuvor Geldautomat gesprengt
Allen drei Angeklagten wird Mitwirkung an der Automatensprengung in Tateinheit mit schwerem Bandendiebstahl zur Last gelegt. Dem 30-Jährigen wird nach dem Tod des Transporterbeifahrers darüber hinaus Mord vorgeworfen sowie versuchter Mord, weil er auf der halsbrecherischen Flucht den möglichen Tod auch des Transporterfahrers zumindest billigend in Kauf genommen habe. Die Staatsanwaltschaft sieht Verdeckungsabsicht.
Die Angeklagten hatten sich vor dem Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sie sind in Untersuchungshaft. Ermittlern zufolge führen nach Geldautomatensprengungen immer wieder Spuren in die Niederlande.