Angeklagter gesteht im Prozess um Karlsruher Geiselnahme

19. Februar 2024 , 07:46 Uhr

Der Karlsruher Apotheken-Geiselnehmer hat die Tat gestanden. Er hat sie nach eigenen Worten nur deshalb begangen, um seine Ex-Freundin wiederzusehen. Das Geld – er hatte sieben Millionen Euro gefordert – sei ihm nicht wichtig gewesen, sagte der 21-Jährige am zweiten Verhandlungstag vor dem Landgericht Karlsruhe.

Apotheke nur zufällig überfallen

Eigentlich habe er eine Bank überfallen wollen, den Plan aber abgebrochen, als die von ihm ins Auge gefasste Filiale zu voll gewesen sei. Schon am Morgen der Tat vom 10. März vergangenen Jahres habe der Angeklagte zunächst zu Hause Alkohol getrunken, einen Joint geraucht und sich danach die Schreckschusswaffe und ein Tuch für die spätere Maskierung gekauft. Dann sei er für den geplanten Überfall zu der Bank, einer Kreissparkasse, gegangen. Als dort zu viele Leute gewesen seien, sei er ziellos herumgelaufen. Schließlich kam er zur Apotheke, betrat das Geschäft und schoss sofort, wie er in während seiner ausführlichen Aussage weiter einräumte.

Stundenlange Geiselnahme

Der damals 20-Jährige hatte über Stunden mehrere Menschen in seiner Gewalt. Weitere Personen vesteckten sich vor dem Täter im hinteren Teil der Apotheke. Im Verlauf forderte der junge Mann einmal sieben Millionen Euro Lösegeld und äußerte später den Wunsch, mit seiner Ex-Freundin sprechen zu wollen. Spezialkräfte der Polizei beendeten die Geiselnahme unblutig.

Dem Mann wird Geiselnahme sowie versuchte, besonders schwere räuberische Erpressung und unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen. Für den zweiten Verhandlungstag waren vier Zeugen geladen. Ein Urteil könnte am 29. Februar gesprochen werden.

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