Region (pm/dk) – Wie kann man gegen den Lehrermangel im Land vorgehen? Diese Frage beschäftigt die Landesregierung seit langem. Für bestimmte Mangelfächer hat nun die Wissenschaftsministerin einen Vorschlag.
Um gegen den Lehrermangel in bestimmten Fächern vorzugehen, plädiert Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) dafür, auch Lehrkräfte mit nur einem Fach einzusetzen. «Im Mangelfach Mathematik ist es mir ein Anliegen, den Ein-Fach-Lehrer einzuführen», sagte Olschowski der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Freitagsausgabe). Damit könne man in einem Mangelfach zusätzliche junge Menschen für den Schuldienst gewinnen. Zudem könne man mit diesem Schritt auch ausländische Lehrkräfte an die Schulen bekommen. Diese hätten häufig nur ein Fach studiert.
Das Kultusministerium teilte mit, dass darüber gerade auf Ebene der Kultusministerkonferenz diskutiert werde. «Diese Beratungen gilt es abzuwarten, bevor es hier zu einer Entscheidung kommt», teilte ein Sprecher mit. Neben Mathematiklehrern fehlen an Gymnasien dem Ministerium zufolge auch Lehrkräfte mit den Fächern Physik, Chemie, Biologie, Informatik, Kunst, Naturwissenschaft und Technik. An Grundschulen und anderen weiterführenden Schulen mangelt es demnach auch an Lehrkräften, die Französisch, Musik und Religion unterrichten können.
Bislang müssen angehende Lehrkräfte in Baden-Württemberg mindestens zwei Fächer studieren. Bei Quer- und Seiteneinsteigern, die statt einem Lehramtsstudium ein anderes Studium absolviert haben, müssen sich aus dem Studienfach mindestens zwei Unterrichtsfächer ableiten lassen.