Pforzheim (stp/pol/tk) – In Pforzheim ist der verheerenden Bombardierung im Zweiten Weltkrieg gedacht worden. Bei einer Demo gegen die rechte Mahnwache kam es zu Ausschreitungen.
Bei der Gedenkfeier anlässlich der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945 hat Oberbürgermeister Peter Boch an die mehr als 17.600 verstorbenen Menschen, die vielen Verletzten und das Leid erinnert, das mit dem britischen Luftangriff über die Stadt kam. Die Gedenkfeier fand aufgrund der Corona-Pandemie mit einem geschlossenen Einladungskreis auf dem Hauptfriedhof statt und wurde per Livestream für die Bürgerinnen und Bürger übertragen. „Hass und Unfrieden können nur um sich greifen, wenn wir es ihnen erlauben. Deshalb verwahren wir uns auch gegen alle Versuche, den 23. Februar zu missbrauchen. Der heutige Tag ist ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt und ein Tag des Gedenkens an die Opfer unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Boch. Pforzheim stehe für ein friedliches, demokratisches Zusammenleben. Es sei daher die Pflicht jedes einzelnen, den Frieden in der Gesellschaft zu wahren, sich mit Achtung und Respekt zu begegnen und Konflikte vernünftig, umsichtig und fair auszutragen.
Rechte Gruppierungen haben auch wieder eine sogenannte „Fackelmahnwache“ auf dem Wartberg abgehalten. Insgesamt waren 40 Personen versammelt. Dagegen gab es mehrere Demonstrationen. Nach einer friedlichen Kundgebung am Platz der Synagoge versammelten sich bis zu 600 Menschen zu einem Marsch zum Wartberg. Dabei wurde nach Angaben der Polizei schon erste Pyrotechnik abgebrannt. Schließlich versuchten einige der Demonstranten die Absperrung zum Wartberg-Plateau zu durchbrechen. Feuerwerkskörper wurden auf die Polizisten geworfen Die Einsatzkräfte antworteten mit Pfefferspray und Schlagstöcken. Ein Beamter wurde dabei verletzt. Bei rund 240 Aktivisten wurden die Personalien erhoben.