Region (dpa/dk) – Kinder außerhalb der Ehe – was früher ein Tabu war ist heue glücklicherweise ganz normal. Im Südwesten sind allerdings viele noch eher traditionell eingestellt – zumindest bei diesem Thema. Im Schnitt werden in Baden-Württemberg am wenigsten Kinder außerhalb der Ehe geboren.
Im vergangenen Jahr wurde ungefähr jedes vierte Kind im Südwesten von einer nicht verheirateten Frau zur Welt gebracht, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Bundesweit liegt Baden-Württemberg damit nach Bayern auf dem letzten Platz der Statistik. Mit 57,2 Prozent ist der Anteil der nichtehelich geborenen Kinder in Sachsen-Anhalt am höchsten. Der Grund dafür könnte laut eines Sprechers historisch bedingt sein, denn in den neuen Bundesländern sei seltener geheiratet worden.
Im Vergleich zum Jahr 1990 hat sich der Anteil nichtehelicher Kinder im Südwesten dennoch verdreifacht. Das ist laut Landesamt darauf zurückzuführen, dass neben der Ehe auch andere Lebensformen an Bedeutung gewonnen haben. Aktuell seien im Südwesten noch 40 Prozent der 30- bis unter 35-Jährigen verheiratet. 1980 habe dieser Anteil bei 75 Prozent gelegen, hieß es.