Stuttgart (dap/tk) – Kurzfristig hat die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) einen Warnstreik bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) angekündigt. Beide Seiten streiten sich über einen Tarifvertrag.
Bahnreisende im Südwesten müssen sich heute auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Im Konflikt mit der SWEG hat die GDL am Morgen mit einem Warnstreik begonnen. Der soll bis 17 Uhr gehen. Zudem kündigte die Gewerkschaft an, noch in der laufenden Woche eine Urabstimmung einzuleiten um den Arbeitskampf auszuweiten. Schon vor knapp zwei Wochen hatte ein erster Warnstreik – damals nur vormittags – teilweise zu Ausfällen geführt.
Von Warnstreiks bei der SWEG werden Fahrgäste in mehreren Landesteilen betroffen sein. Das Unternehmen betreibt Regionalzüge unter anderem in der Ortenau und im Breisgau sowie über die SWEG Bahn Stuttgart (SBS) die ehemaligen Abellio-Regionallinien unter anderem zwischen Stuttgart, Bruchsal und Heidelberg und zwischen Tübingen und Heilbronn.
Hintergrund ist ein Konflikt der GDL mit der SWEG: Die Lokführergewerkschaft pocht darauf, nicht nur für die Konzerntochter SBS mit ihren 350 Beschäftigten einen Tarifvertrag verhandeln zu wollen, sondern für alle 1800 Mitarbeiter der SWEG. Das lehnt die Arbeitgeberseite jedoch bislang ab. Zu den Forderungen der GDL gehört auch eine Einmalzahlung von 3000 Euro. Das Unternehmen SWEG war am Montagabend kurzfristig nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Zuvor hatte die SBS Gehaltserhöhungen angekündigt. Unabhängig von den Verhandlungen mit der GDL erhalten die Beschäftigten demnach rückwirkend zum Jahresbeginn eine Erhöhung von 4,8 Prozent bei den Monatstabellenentgelten, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Hinzu kämen Erhöhungen bei Zulagen für das Arbeiten bei Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen. Das Unternehmen wies im Zuge dessen auch darauf hin, dass kurzfristige Ausstände möglich seien. Fahrgäste sollten sich zur Sicherheit vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.