Baden-Württemberg (dpa/lk) – Nachdem Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein am Dienstag Lockerungen in der Gastronomie in Aussicht gestellt haben, zieht Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf nach. Der CDU-Politiker forderte eine schrittweise Öffnung der Gastronomie bis spätestens Pfingsten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußerte sich zurückhaltend zu diesem Vorstoß.
„Die Infektionssituation in Bayern ist mit unserer vergleichbar, auch wir in Baden-Württemberg müssen der Gastronomie schnell eine Perspektive geben“, sagte Tourismusminister Wolf. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut ging sogar noch einen Schritt weiter und plädierte für eine Öffnung der Außengastronomie schon am Muttertag, also dem kommenden Sonntag. „Ich erwarte, dass die Regierungschefs von Bund und Ländern in ihrer Sitzung am Mittwoch endlich den Weg frei machen für solche Konzepte, die in den Ländern dann in eigener Verantwortung und unter Berücksichtigung der jeweiligen Infektionslage umgesetzt werden können“, sagte die Ministerin mit Blick auf die für Mittwoch geplanten Gespräche der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte sich am Dienstag zurückhaltend geäußert: Man werde Entscheidungen nur Schritt für Schritt treffen und fange mit den unproblematischen und nicht mit den problematischen Bereichen an, hatte er auf die Frage nach Öffnungen im Gastronomiebereich gesagt. Bayern hatte zuvor erklärt, die Außenbereiche von Gaststätten am 18. Mai, Speiselokale im Innenbereich am 25. Mai und Hotels am 30. Mai öffnen zu wollen.
Darauf baut auch der baden-württembergische Tourismusminister: „Wir dürfen nicht leichtsinnig werden und die bisherigen Erfolge nicht gefährden“, sagte Wolf. Aber es sei auch klar, dass man noch lange mit dem Virus leben müsse. „Wir müssen daher zu einem Alltag finden, der Abstandsregeln mit Öffnungen vereint. Das gilt besonders für die Gastronomie: Sie braucht endlich einen Fahrplan und eine Perspektive.“