Karlsruhe (dpa/pm/mt) – Patienten müssen sich am Donnerstag wegen eines Warnstreiks am Städtischen Klinikum Karlsruhe auf Wartezeiten und verschobene Operationen einstellen. Notfälle werden aber natürlich auch am Streiktag behandelt. Während des Streiks kann es allerdings sein, dass planbare OPs zeitlich verschoben werden. Das Städtische Klinikum Karlsruhe empfiehlt betroffenen Patienten daher, vorab Rücksprache zu halten, um sicherzustellen, dass der Eingriff wie vorgesehen durchgeführt werden kann.
Zur Durchsetzung ihrer Forderungen hat die Ärztegewerkschaft auch die Ärzte des Klinikums zu einem ganztägigen und flächenweiten Streik aufgerufen. Die zentrale Kundgebung zum bundesweiten Warnstreik der Ärzte ist in Frankfurt am Main. Der Marburger Bund fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr und einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden.
Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg kritisiert den Warnstreik des Marburger Bundes. „In Corona-Zeiten ist das nicht die sinnvollste Maßnahme“, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Wollensak. Momentan würden die Verhandlungen ruhen. „Wir hoffen, dass man weiterverhandelt.“
Der Marburger Bund, bei dem auch das Städtische Klinikum Karlsruhe Mitglied ist, ist nach eigenen Angaben mit mehr als 131.000 Mitgliedern der größte deutsche Ärzteverband und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft. In Baden-Württemberg seien mehr als 18.000 Mitglieder organisiert.