Region (dpa/svs) – Hunderttausende Autofahrer in Baden-Württemberg könnten bei der Kfz-Haftpflichtversicherung bald schlechter wegkommen als bisher. Denn: Wenn Versicherungsfirmen die Regionalklassen für ihre Kfz-Policen neu berechnen, heißt das für uns Verbraucher oft: draufzahlen. Nur in Rastatt dürfen sich Autofahrer freuen.
Günstiger wird die Haftpflichtversicherung in der Tendenz für rund 540 000 Versicherte: Sie profitieren den Angaben nach von besseren Einstufungen in sechs anderen Zulassungsbezirken. Das gilt demnach für Heidelberg, Rastatt, Ulm sowie für Alb-Donau-, Hohenlohe- und Zollernalbkreis. Für die restlichen 32 Bezirke ändert sich nichts, wie der GDV mitteilte. Die beste Schadensbilanz wies der Bezirk Breisgau/Hochschwarzwald auf, am schlechtesten schnitt Pforzheim ab.
Insgesamt gibt es im Südwesten rund 5,9 Millionen Menschen mit einer Kfz-Haftpflichtversicherung. Versicherte können die Regionalklassen anhand ihrer Postleitzahl auf der GDV-Website abfragen. Der GDV errechnet jedes Jahr die Schadenbilanzen der 412 deutschen Zulassungsbezirke und teilt diese in Regionalklassen ein. Die Stufe richtet sich nach Schäden in der Vergangenheit. Wo die Versicherer besonders viel zahlen mussten, können die Beiträge folglich steigen. «Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus», teilte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen mit.
Die Kosten hängen allerdings noch von weiteren Faktoren ab, sodass die veränderte Einstufung allein noch keine Aussage darüber erlaubt, wie sich der gesamte Beitrag für die Kfz-Versicherung entwickelt. Die Regionalstatistik ist für die Versicherungsunternehmen unverbindlich. Anwenden können sie diese laut GDV ab sofort für Neuverträge und ab dem nächsten Versicherungsjahr für bestehende Verträge. In den Kaskoversicherungen – für die jeweils eigene Regionalklassen gelten – gibt es durch die neue GDV-Statistik ebenfalls Änderungen: Von den insgesamt rund 5,1 Millionen Kaskoversicherten im Südwesten rutschen rund 390 000 in höhere Klassen. 180 000 profitieren demnach von einer besseren Einstufung.