Karlsruhe (dpa/pm/lk) – Pendler und Urlauber im Südwesten müssen wieder besondere Geduld zeigen und sich in den kommenden Tagen auf zahlreiche Zugausfälle und -verpätungen einstellen. Das geht aus aktuellen Fahrplaninformationen der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg hervor. Die Lokführergewerkschaft GDL hatte im Personenverkehr der DB zu einem fünftägigen Streik aufgerufen, der am Donnerstagmorgen bundesweit begonnen hat. Regionale Schwerpunkte im Land sind unter anderen Stuttgart, Mannheim oder Karlsruhe. Der Karlsruher Hauptbahnhof ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte für den Bahnverkehr im Südwesten.
Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer bei der Deutschen Bahn hat am Donnerstagmorgen begonnen – und für zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen in Baden-Württemberg gesorgt. Der Ersatzplan sei jedoch gut angelaufen, teilte eine Sprecherin der Bahn am Morgen mit. Im Regionalverkehr will die Bahn etwa 40 Prozent des regulären Fahrplans aufrecht erhalten, im Fernverkehr rund 25 Prozent. Regionale Schwerpunkte des Ausstands sind wieder Ballungsräume wie Stuttgart, Karlsruhe oder Mannheim. Auf der Nord-Süd-Verbindung zwischen Karlsruhe und Freiburg verkehrten viele Züge nicht. Ausfälle gab es beispielsweise auch auf der Strecke zwischen Stuttgart und Mannheim, wie aus Fahrplaninformationen der Bahn hervorging. S-Bahn-Linien im Stuttgarter Großraum fahren im Stundentakt. Zwischen Pforzheim, Horb und Tübingen fahren die Züge heute voraussichtlich ebenfalls im Stundentakt.
Die Arbeitsniederlegungen haben auch wieder Auswirkungen auf den Stadtbahnverkehr der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Insbesondere auf den AVG-Linien S4, S41 und S42 im Raum Heilbronn wird es erneut zu massiven Zugausfällen kommen. Zwar wird die AVG – wie bereits bei den vorangegangenen Arbeitsniederlegungen – nicht direkt bestreikt, da auf mehreren Stadtbahnlinien der AVG aber auch Triebfahrzeugführer der DB Regio zum Einsatz kommen, wird es Zugausfälle und Einschränkungen geben. Fahrgäste werden gebeten, sich im Vorfeld ihre Fahrt über die Homepage des KVV, der AVG oder über die verschiedenen Online-Auskunftssysteme zu informieren.
Im Karlsruher Raum kann es auf den AVG-Linien S5, S51, S52, S6, S7, S71, S8 und S81 zu einzelnen Fahrtausfällen und Verspätungen kommen. Die derzeit im Netz laufenden Busersatzverkehre sind hiervon jedoch nicht betroffen. Nicht von dem Streik betroffen sind die AVG-Linien S1, S11, S31, S32, S34, die Linie S4 auf dem Abschnitt zwischen Karlsruhe Albtalbahnhof und Bretten (ab dort ohnehin derzeit baubedingte Unterbrechung bis Eppingen) sowie alle Linien der Verkehrsbetriebe Karlsruhe im Stadtgebiet Karlsruhe einschließlich der Linie S2, da in diesem Bereich kein DB-Personal zum Einsatz kommt. Hier wird ein regulärer Verkehr angeboten.
Im Raum Heilbronn können die Linien S41 und S42 („Heilbronn Nord“) während der gesamten fünf Tage nicht angeboten werden. Sämtliche Fahrten werden dort leider ausfallen. Auf der Linie S41 zwischen Bad Friedrichshall Hbf und Mosbach (Baden) verkehrt stündlich ein Busnotverkehr. In Bad Friedrichshall kann auf die übrigen Züge umgestiegen werden. Auf der Linie S42 verkehrt als Alternative für die Fahrgäste die Abellio-Linie RE 10. Wegen der derzeit stattfindenden Bauarbeiten zwischen Mosbach und Heidelberg fahren diese Züge ohnehin stündlich über die Elsenztalbahnstrecke und bedienen dabei auch die Stadtbahnhalte – mit Ausnahme von Bad Wimpfen Im Tal und Bad Rappenau Kurpark. Auf der Linie S4 zwischen Eppingen (derzeit baubedingte Unterbrechung der S4 zwischen Bretten und Eppingen) und Öhringen wird es infolge des Streiks zu Fahrtausfällen und Verspätungen kommen. Hinzu kommt, dass die S4 derzeit aufgrund einer außerplanmäßig verlängerten Baustelle der DB Netz nicht durch die Heilbronner Innenstadt fährt.