Gefahr durch Zeckenbisse

FSME-Fälle in diesem Jahr deutlich gestiegen

11. November 2024 , 09:15 Uhr

In der diesjährigen Zeckensaison sind bislang deutlich mehr Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet worden als im Vorjahr. Bis Ende Oktober wurden bundesweit 582 Infektionen mit dem FSME-Virus registriert, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte – ein Plus von 145 FSME-Fällen.

Relativ niedrige Impfquoten

FSME wird durch Viren verursacht, die durch Zeckenstiche übertragen werden können. Die Krankheit kann Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks auslösen. Bei 99 Prozent der Betroffenen fehlte den Angaben zufolge ein Impfschutz. Die Impfquoten in Risikogebieten sind laut RKI relativ niedrig und schwanken stark. Bundesweit lag die Impfquote demnach im Jahr 2020 bei etwa 19 Prozent.

Südwesten ist Risikogebiet

Ein Risiko für eine FSME-Infektion gibt es vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.

Die jährliche Zahl der gemeldeten FSME-Fälle schwankt laut RKI stark und wird durch klimatische und ökologische Faktoren beeinflusst, die die Aktivität und den Lebenszyklus der Zecken sowie die Populationen der Wirtstiere bestimmen. Auch das Freizeitverhalten der Menschen kann das Infektionsrisiko erhöhen. Zecken sind ab Temperaturen von etwa sechs Grad aktiv. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine FSME-Impfung für Menschen in Risikogebieten, die Kontakt zu Zecken haben könnten.

Auch Anstieg der Borreliose-Fälle

Neben FSME übertragen Zecken auch die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Borreliose kommt in ganz Deutschland vor, es gibt aber keine bundesweite Meldepflicht. Auch bei Borreliose verzeichnete das RKI in diesem Jahr mehr Fälle: Bislang wurden 9.730 Fälle gemeldet, im Vorjahr waren es insgesamt 9601. Unbehandelt kann Borreliose zu Entzündungen der Gelenke, des Herzmuskels und des Nervensystems führen. Bisher gibt es keine Schutzimpfung.

Anzeige
Borreliose FSME Gefahr Hirnhautentzündung Impfen Klimawandel Risikogebiet RKI Viren Zecken

Das könnte Dich auch interessieren

25.03.2025 So schützt ihr euch vor FSME und Borelliose Region (pm/dk) - Mit den steigenden Temperaturen erwacht nicht nur der Frühling, sondern auch die Zecken werden wieder aktiv. Besonders in Baden-Württemberg und der Südpfalz gibt es zahlreiche FSME-Risikogebiete. Experten raten daher zur rechtzeitigen Impfung und Vorsorgemaßnahmen, um sich vor gefährlichen Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose zu schützen. 28.06.2024 Schrecken durch Zecken - FSME-Fälle nehmen zu Stuttgart (dpa/tk) - In Baden-Württemberg sind seit Anfang des Jahres 59 neue Fälle der durch Zeckenstiche übertragenen Krankheit FSME registriert worden (Stand 24. Juni). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nach Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) 46 Fälle gewesen. 19.03.2025 Baden-Württemberg will Handynutzung an Schulen einschränken Stuttgart (dpa/tk) - Fast jeder Schüler dürfte inzwischen ein Handy in der Tasche haben. Was Schüler mit den Geräten machen dürfen, ist je nach Schule unterschiedlich. Baden-Württembergs Kultusministerin will nun strengere Regeln. 12.03.2025 Eisbär-Baby Mika erstmals für Besucher zu sehen – Andrang trotz Regens Karlsruhe (dpa/dk) – Der erste Besuchertag für den kleinen Eisbären Mika im Karlsruher Zoo sorgte trotz Regenwetters für großes Interesse. Bereits eine Stunde vor Zooöffnung warteten zahlreiche Besucher gespannt darauf, das gut vier Monate alte Jungtier zum ersten Mal zu sehen.