Iffezheim (pm/jb) – Die ersten Rennen des Fühjahrsmeetings des Baden Galopp in Iffezheim sind vollendet. Besondere Leistungen feierten Fantastic Moon, Romina Power und Emir.
„Mondaufgang“ in einem der bedeutendsten Vorbereitungsrennen für das IDEE 154. Deutsche Derby am 2. Juli in Hamburg-Horn: Im erstmals von der japanischen Rennsport-Dachorganisation gesponserten Japan Racing Association – Derby-Trial (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m) am Samstag, dem zweiten Tag des Frühjahrs-Meetings auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim, feierte der 2,6 : 1-Favorit Fantastic Moon einen beeindruckenden Viereinhalb Längen-Triumph.
In den Farben von Liberty Racing 2021, der höchst erfolgreichen Besitzergemeinschaft um Lars-Wilhelm Baumgarten, dominierte der von Sarah Steinberg in München trainierte Hengst unter Rene Piechulek früh gegen Vintage Moon und Straight. Zwei Söhne des 2014 im Derby so imponierenden Sea The Moon belegten die ersten beiden Plätze.
Doch eigentlich stand das Rennen nur im Zeichen eines Pferdes: Dem letztjährigen Winterfavorit Fantastic Moon aus der Zucht von Graf und Gräfin von Stauffenberg, der bei der BBAG-Jährlingsauktion 2021 in den Besitz von Liberty Racing gewechselt war. Nach dem dritten Rang auf unpassendem Boden im WETTSTAR.de am Maifeiertag in München stiefelte Fantastic Moon von zweiter Stelle hinter dem bei langsamem Tempo führenden Ikarus früh in der Außenspur allen davon. Vintage Moon konnte aus dem Vordertreffen groß zulegen und sicherte sich den Ehrenplatz gegen Straight, der ebenfalls stets mitmischte und wie Vintage Moon beim ersten Saisonstart eine tolle Partie lieferte. Saint Cloud führte als Vierter den chancenlosen Rest an, von dem vor allem Aspirant unter den Erwartungen blieb.
Als Schlager-Duo waren Al Bano und Romina Power über viele Jahre hocherfolgreich. Und auch die nach Romina Power benannte dreijährige Stute der Yeah! Yeah! Yeah! Stables scheint vor einer tollen Karriere zu stehen. Im erstmals vom Auktionshaus Tattersalls gesponserten Diana-Trial (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.00 m), einem wichtigen Test für den Henkel – Preis der Diana am 6. August in Düsseldorf, landete die von Michael Figge in München vorbereitete Le Havre-Tochter zur Quote von 21,8 : 1 am Samstag in Baden-Baden-Iffezheim vor 8.900 Zuschauern einen Überraschungserfolg.
Nach einem perfekt eingeteilten Ritt des Franzosen Augustin Madamet ließ Romina Power von der Spitze aus nie einen Gegner an sich heran. Immer neue Reserven entschieden die Partie schon weit vor dem Ziel zu ihren Gunsten vor den noch stark nachsetzenden Keziah aus Frankreich und Taiora (ein Tag Lizenzentzug wegen Behinderung für Jockey Eduardo Pedroza). Die klare Favoritin Philaminte kam über Platz acht nicht hinaus.
Trainer Michael Figge, der später mit dem Erfolg von Aguna (Marie Gast) in einem Amateurreiten nachlegte, kommentierte: „Der Aufenthalt in Cagnes hatte ihr sehr gut getan. Romina Power hatte schon einen Rest Kondition von dort. Wir sind sehr glücklich, der gute Boden hat ihr gefallen. Ich habe regelmäßig mit Romina Power Kontakt, ich halte sie über die Stute auf dem Laufenden.“
Emir regiert bei den Youngsters – so könnte man das Ergebnis im ersten Rennen für die zweijährigen Pferde umschreiben. Denn der von Mario Hofer in Krefeld für den Kölner Renn-Vereins-Präsidenten Eckhard Sauren trainierte Emir wurde im BBAG Badener Jugendpreis (10.000 Euro, 1.000 m) seine Rolle als 2,5:1-Favorit glänzend gerecht.
Schon früh auf der Zielgeraden entfernte sich Eduardo Pedroza mit dem Millowitsch-Sohn, den Sauren für 40.000 Euro bei der BBAG-Jährlingsauktion erworben hatte, von der Konkurrenz, die Sunshine Girl vor dem Lokalmatador Gina’s Lion anführte. Es war eine imponierende Vorstellung von Emir, auf dessen weitere Karriere man mehr als gespannt sein darf.
„Er hat seine Arbeitsleistungen eingestellt. Bei der Auktion sah er schon bildhübsch aus, weshalb ich damals sogar über mein Preislimit gegangen bin“, erzählte Eckhard Sauren. Trainer Mario Hofer fügte hinzu: „Er ist ein sehr gutes Pferd, Emir hatte zweimal schneller gearbeitet, das hatte mir schon sehr gefallen. Eventuell steuern wir mit ihm nun Italien an.“ Jockey Eduardo Pedroza verriet: „Das Pferd war exzellent vorbereitet. Ein sehr gut aussehender Hengst mit einer tollen Galoppade.“
Einen großen Tag für Besitzer Eckhard Sauren machte Only the Brave (5,5:1) in einem mit 18.000 Euro ausgestatteten Ausgleich I über 2.000 Meter perfekt. Denn der einstige Gruppesieger aus dem Kölner Quartier von Henk Grewe war mit Lukas Delozier gegen den Iffezheimer Vertreter Havoc und Lion’s Head locker voraus.
Mit einer Sensation endete das erste Viererwett-Rennen, ein 1.400 Meter-Ausgleich III. High Flight, den Patrick Gibson für den Münchener Trainer Werner Glanz steuerte, verwies zur Quote von 30,5:1 den Trainingsgefährten Wynono sowie Lady Calcaria und Repute auf die Plätze. Die Viererwette wurde nicht getroffen. Der Wettumsatz in den acht Rennen belief sich auf 548.492,14 Euro.
Das große Finale beim Frühjahrs-Meeting geht am Sonntag, 21. Mai, mit elf Rennen (erster Start um 11:20 Uhr) über die Bühne. Im Zentrum steht der Grosse Preis der Badischen Wirtschaft (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.200 m) mit Grand Prix-Pferden des deutschen Turfs.