Karlsruhe (dk) Mindestens an einem Tag in der Woche ist in der letzten Zeit wohl niemand am Thema Klima- und Umweltschutz vorbeigekommen. Fridays for Future, Greta Thunberg und die Wahlerfolge der Grünen haben gezeigt: Das Thema ist inzwischen im Alltag eines jeden Bürgers angekommen.
Nicht nur freitags, sondern jeden Tag auf seinen ökologischen Fußabdruck achten – das fordert jetzt die Bewegung „Fridays for Hubraum“. Die ursprünglich aus Spaß entstandene Facebook-Gruppe rund um Auto-Tuner Chris Grau aus der Nähe von Münster sollte eine Reaktion auf die „Fridays for Future“-Bewegung sein. Auch diese Gruppe ist nach eigenen Angaben mit dem aktuellen Klimazustand nicht zufrieden. Sie fordern allerdings Lösungsansätze, die nicht auf Kosten der Bürger umgesetzt werden. So kritisieren die Mitglieder – überwiegend Autoliebhaber – mögliche Einschränkungen im Straßenverkehr und steuerliche Belastungen der Bürger.
Nach viel Kritik an der Hauptgruppe, die wegen rassistischer und rechtsextremer Beiträge sogar kurzzeitig gelöscht wurde, hat sich eine regionale Gruppe namens „Fridays for Hubraum/Baden-Württemberg/Karlsruhe und Umgebung“ gegründet. Diese verfolgt dieselben Ziele, wie die „Fridays for Hubraum“-Bewegung, allerdings möchte dieser regionale Ableger mit inzwischen 2.700 Mitgliedern nach eigenen Angaben politisch neutral bleiben.
Ein Zeichen gegen die aktuelle Klimapolitik setzen, das ist das erklärte Ziel beider Bewegungen rund um Greta Thunberg und Chris Grau. Bei den Lösungsansätzen gibt es jedoch Unterschiede. Am Wichtigsten ist der „Fridays for Hubraum“- Bewegung das aktive Handeln jedes Einzelnen: „Unser Ziel ist es erstmal, dass sich jeder Bürger ein bisschen an das Herz fasst und auch wirklich etwas für die Umwelt leistet“, so der Administrator der regionalen Gruppe Christian Hofmeister. Deshalb haben sich vergangenen Samstag viele Mitglieder in Weingarten getroffen, um ihren Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Dank vieler Spenden konnten in Zusammenarbeit mit der Stadt Weingarten insgesamt 80 Bäume in einem kleinen Waldstück von den Gruppenmitgliedern gepflanzt werden.
„Wir wollen einfach auch ein Zeichen setzen für unsere Umwelt. Es kann nicht sein, dass jetzt alles auf die Autofahrer geschoben wird“, sagt Gruppenmitglied Ramona zu ihrer Teilnahme an der Baumpflanz-Aktion in Weingarten. Sowohl „Fridays for Hubraum“, als auch „Fridays for Future“ bemühen sich um Lösungs- und Handlungsansätze. Eine Gesprächsanfrage seitens „Fridays for Hubraum“ in Richtung der Baden-Württembergischen „Fridays for Future“-Bewegung gab es nach eigenen Angaben bereits. „Es wäre natürlich gut, wenn man diese beiden Ansichten etwas zusammenwürfeln könnte. Wenn man gemeinsam etwas machen könnte, da man ja doch im Grunde dieselben Ziele hat, wäre das nicht verkehrt“, so Hofmeister.