Freispruch für Inspekteur der Polizei

14. Juli 2023 , 12:19 Uhr

Stuttgart (dpa) – Showdown in einem #MeToo-Prozess, der riesige Wellen schlug: Das Landgericht Stuttgart spricht den Inspekteur der Polizei frei. Dem höchstrangigen Polizisten Baden-Württembergs war vorgeworfen worden, eine deutlich jüngere Kommissarin vor einer Stuttgarter Kneipe zu sexuellen Gefälligkeiten gedrängt zu haben.

Überraschendes Urteil

Damit endet zumindest vorläufig ein Verfahren, das bis in höchste Kreise von Polizei und Politik für Aufregung sorgte. Es ging um mutmaßlichen Machtmissbrauch bei der Polizei, um mögliche Karrierevorteile und eine Kneipennacht im November 2021. Die Anzeigenerstatterin hatte den Spitzenbeamten beschuldigt, sie vor der Gaststätte dazu gedrängt zu haben, seinen Penis anzufassen. Sie wollte zu dem Zeitpunkt eine Karriere im höheren Dienst, er hatte ihr zugesagt, sie beim Aufstieg zu unterstützen.

Nach dem Prozess ein Disziplinarverfahren

Die Staatsanwaltschaft hatte wegen sexueller Nötigung eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten und eine Geldauflage in Höhe von 16 000 Euro gefordert. Nun erwartet den vom Dienst freigestellten Inspekteur noch ein Disziplinarverfahren. Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatte bereits öffentlich verkündet, dass er sich eine Rückkehr des Inspekteurs ins Amt nur schwer vorstellen könne – unabhängig vom Ergebnis des Gerichtsprozesses.

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