Karlsruhe (lk) – Am Wochenende ist es soweit – dann enden die Sommerferien und damit auch die diesjährige Freibad-Saison. Eine ungewöhliche Saison, die durch die vielen Corona-Beschränkungen gezeichnet ist. In den Karlsruher Freibädern sind die Besucherzahlen deutlich geringer, als in den letzten Jahren.
Lange war unklar, ob es in diesem Sommer überhaupt Badevergnügen geben wird. Am Anfang des Sommers blieben erstmal alle Freibäder geschlossen, die Saison konnte dann erst verspätet starten. Der Karlsruher Bäderchef Oliver Sternagel ist aber mit der Umsetzung in den Karlsruher Bädern zufrieden: „Von der Landesregierung kam die Information erst sehr kurzfristig, dass wir wieder öffnen dürfen. Wir haben das auch in der kurzen Zeit geschafft, weil wir davor schon sehr vorausschauend geplant haben.“ Natürlich mussten Abstands- und Hygienekonzepte auf den Weg gebracht werden, das hat zusätzlich Geld und auch Personal gekostet.
Herausforderungen gab es auch für die Bademeister, die die geltenden Abstandsregeln im Becken und auf der Wiese kontrollieren mussten. „Am Anfang hat die Dankbarkeit der Badegäste noch überwogen. Das hat sich aber im Lauf der Zeit geändert, wo den Mitarbeitern Unverständnis entgegen gebracht wurde, wenn sie zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Eingangsbereich aufforderten. Da mussten sich die Mitarbeiter schon den ein oder anderen dummen Spruch anhören. Problem war eben, dass an den besonders heißen Tagen natürlich jeder ins Freibad gehen wollte und wir dann leider auch die Besucherzahl begrenzen mussten“, so Bäderchef Oliver Sternagel.
Trotz allem hat Karlsruhe eine ganz gute Saison gehabt, obwohl die Vorzeichen so schlecht ausgesehen hatten. An die Zahlen aus den Vorjahren können die Karlsruher Bäder aber in keinem Fall anknüpfen. Auch hier war die Freibadsaison ein Minusgeschäft, so Sternagel im Interview mit der neuen welle: „Wir haben Stand jetzt 270.000 Besucher – bei einer normalen Saison gehen wir von etwa 500.000 Badegästen aus. Also wir haben nur etwa die Hälfte der Besucher. Das macht sich dann auch wirtschaftlich bemerkbar, weil die Fixkosten trotz allem recht hoch sind von so einem Bad. Da ist es dann auch egal, ob ein Gast kommt, oder zweitausend – das Personal ist trotzdem anwesend. Wichtig ist für uns die Ordnung und die Sicherheit. Da ist es dann schon Schade, wenn man nicht die Besucherzahl rein lassen kann, die man gerne hätte.“
Auch im Wartbergbad in Pforzheim seien nicht die Besucherzahlen aus den Vorjahren erreicht worden. Der SWR berichtet, dass in diesem Jahr rund 35.000 Gäste gekommen seien, im Vohrjahr seien es noch 113.000 gewesen. Und auch in Baden-Baden würde nur etwa mit der Hälfte der normalen Besucherzahl gerechnet werden. Die finanziellen Verluste dürften in die Hundertausende pro Bad gehen, da mehr Personal eingesetzt wurde, um Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten.
Ab kommender Woche öffnen dann wieder die Hallenbäder in der Region. Das Hallenbad Grötzingen, das Weiherhofbad in Durlach, das Adolf-Ehrmann-Bad in Neureut sowie die Therme Vierordtbad können zu den regulären Öffnungszeiten besucht. Aufgrund der Corona-Verordnung der Landesregierung Baden-Württemberg, sind die Gästezahlen auch in den Hallenbädern bis auf Weiteres begrenzt. Allerdings läuft die Corona-Landesverordnung für die Bäder am Sonntag aus. Konkrete Hygiene-Anforderungen für den Badebetrieb in Hallenbädern gibt es bislang noch nicht. „Durch das Fächerbad und das Europabad konnten wir in Karlsruhe immerhin schon etwas Erfahrung sammeln. In den kleineren Hallenbädern müssen wir dann schauen. Auch da wird es wieder Einlassbeschränkungen geben. Aber dort rechnen wir auch eher mit den Sportschwimmern, den Schulklassen und den Schwimmvereinen“, so der Bäderchef.
Vorab können sich Schwimmer wieder online über die Auslastung der Hallenbäder informieren. Auf www.ka-baeder.de gibt es dann auch wieder die Besucherampeln zum aktuellen Besucheraufkommen. „Das Wichtigste an der ganzen Geschichte ist natürlich die Sensibilität der Gäste. Wenn sich alle ordentlich verhalten und auf die geltenden Abstände achten, dann können wir auch ein paar Leute mehr rein lassen. Wenn es zwischendurch aber immer Stress gibt, dann müssen wir natürlich dementsprechend reagieren“, so Oliver Sternagel zum Abschluss.
Für das Hardbergbad, das Freibad Steinbach und das Bertholdbad in Baden-Baden endet die Freibadsaison ebenfalls am kommenden Sonntag. Das Strandbad Sandweier hat noch eine Woche länger, bios Sonnetag den 20. Septembner geöffnet. Die Hallenbad-Saison im Bertholdbad startet ab Dienstag. Allerdings sind auch dort bestimmte Auflagen aus der Corona-Schutzverordnung zu beachten. Der Zutritt ist auf maximal 40 Badegäste begrenzt. Es wird keine Online-Reservierung mehr nötig sein. Der Einlass wird über die Herausgabe der Spindschlüssel gesteuert. Die Schlüssel werden nach der Benutzung desinfiziert. Weiter ist zu beachten, dass in den Schwimmbereichen im Kreisverkehr geschwommen wird. Außerdem gibt es in diesem Jahr keine Liegestühle in der Schwimmhalle und auf der Terrasse.