Stuttgart (dpa/lsw) – Frauen haben 2022 im Südwesten weiterhin deutlich weniger verdient als Männer. Brutto erhielten sie im vergangenen Jahr im Durchschnitt 20,60 Euro je Stunde, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Männer hingegen verdienten im Schnitt 26,68 Euro pro Stunde.
Damit erhielten Frauen durchschnittlich 23 Prozent weniger. Die Einkommenslücke, auch «Gender-Pay-Gap» genannt, wurde im vergangenen Jahr sogar noch etwas größer. 2021 lag sie in Baden-Württemberg bei 22 Prozent.
Bundesweit waren die Verdienstunterschiede mit durchschnittlich 18 Prozent niedriger als im Südwesten. Einen größeren Teil der Lohnlücke erklären die Statistiker mit höheren Teilzeitquoten und den geringeren Gehälter in einigen frauentypischen Berufen. Bei der bereinigten Einkommenslücke, welche strukturelle Unterschiede berücksichtigt, lag Baden-Württemberg auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts. Hier verdienten Frauen sieben Prozent weniger als Männer in ähnlichen beruflichen Situationen beziehungsweise Positionen.