Pforzheim (dpa/lka/lk) – In einer Verkehrskontrolle in Pforzheim ist der Polizei ein mutmaßlicher Krimineller aus Ungarn ins Netz gegangen, der es auf Senioren und Behinderte abgesehen hatte. Nach Auskunft des Landeskriminalamts vom Donnerstag war der 35 Jahre alte Mann zur internationalen Fahndung ausgeschrieben.
Der Verdächtige soll laut dem Landeskriminalamt bei seinen Taten besonders rücksichtlos und brutal vorgegangen sein. Seine Opfer waren demnach oft ältere und behinderte Menschen. Unter anderem ist der ungarische Staatsbürger dringend verdächtig, im Jahr 2020 in Budapest einen älteren, blinden Mann überfallen zu haben. Besonders dreist: Nachdem er dem Blinden seine Tasche geraubt hatte, verschaffte er sich mit dessen Schlüssel Zutritt zu der Wohnung, um weiteres Diebesgut zu erbeuten. Laut ungarischen Behörden erwartet den 35-Jährigen für die ihm zur Last gelegten Taten eine Haftstrafe von mindestens zehn Jahren.
Der 35-Jährige hatte familiäre Bezüge im Großraum Stuttgart, deswegen wurde das Landeskriminalamt eingeschaltet. Zuvor war der Mann vom Zentralgericht im ungarischen Buda zur internationalen Fahndung ausgeschrieben worden. Während Spezialkräfte den Zugriff vorbereiten, geriet der Gesuchte in Pforzheim in eine Verkehrskontrolle. Die Beamten nahmen den Mann umgehend fest. Der 35-Jährige sitzt jetzt in einem Gefängnis, seine Auslieferung an die ungarischen Behörden wird vorbereitet.