Stuttgart (dpa/ms) – Geduldsprobe für Urlauber und Geschäftsreisende: Die Gewerkschaft Verdi hat zu ganztägigen Warnstreiks an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden aufgerufen. Der hat den Stuttgarter Airport wie erwartet in die Knie gezwungen. Der Warnstreik habe wie angekündigt in den frühen Morgenstunden begonnen, teilte der bei Verdi in Baden-Württemberg für die Luftfahrt zuständige Jan Bleckert mit. «Es läuft zwar jetzt erst an, aber wir sehen schon, dass es ein voller Erfolg wird», sagte Bleckert. Am Stuttgarter Flughafen wird es heute erneut keinen regulären Flugbetrieb geben – anders am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Das liegt unter anderem daran, dass am FKB die Passagierkontrolle bestreikt wird, in Stuttgart dagegen die Luftsicherheit.
Trotz eines Aufrufs zum Warnstreik am Freitag sollen die Flugzeuge am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden abheben. Es könne jedoch zu längeren Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen kommen, sagte Geschäftsführer Uwe Kotzan auf Anfrage. Passagiere sollten entsprechend mehr Zeit einplanen und sich noch vor der Reise über ihren Flugstatus informieren. Man spreche mit dem betroffenen Unternehmen und werde versuchen, die Luftsicherheitskontrollen zu sichern, damit keine Flüge ausfallen. Bislang seien noch keine Flugstreichungen bekannt. Passagiere sollten sich bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter informieren und sich auf eventuell längere Wartezeiten einstellen.
Der Airport Stuttgart stellt zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit seinen regulären Betrieb ein. Verdi ruft zum Warnstreik auf. Betroffen sind etwa 20 000 Passagiere. Diesen Freitag wird es erneut keinen regulären Flugbetrieb geben. Das teilte der Flughafen nach einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi mit. Es könnten nur Sicherheitslandungen, medizinische Flüge und militärische Flüge durchgeführt werden. Am Freitag waren regulär 169 Flugbewegungen geplant, von dem Warnstreik betroffen sind rund 20 000 Passagiere. Der Airport empfahl, sich bei der Fluglinie zu informieren und nicht zum Flughafen zu kommen.
In Stuttgart wird laut Verdi bei den Dienstleistern FraSec und Securitas Aviation gestreikt, die in der Luftsicherheit sowie der Fluggast- und Warenkontrolle tätig seien. Auch Beschäftigte der Unternehmen, die Bodenverkehrsdienste erbringen sowie Beschäftigte der Betreibergesellschaft des Flughafens, seien zum Streik aufgerufen, teilte Verdi weiter mit. In Karlsruhe/Baden-Baden werde bei einer Firma gestreikt, die für die Passagierkontrolle zuständig sei.
Hintergrund für die Warnstreiks sind laut Verdi Verhandlungen zur Bezahlung in der Luftsicherheitsbranche sowie der Tarifstreit im öffentlichen Dienst.
«Ohne bessere Arbeitsbedingungen finden wir nicht mehr genügend Menschen, die bereit sind, diese Berufe am Boden zu ergreifen», sagte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, Hanna Binder. Ohne diese Tätigkeiten gebe es keinen sicheren und zuverlässigen Luftverkehr in Deutschland. Die Arbeit müsse deutlich attraktiver gemacht werden.
Zuletzt hatte Verdi am 17. Februar am Stuttgarter Flughafen zum Warnstreik aufgerufen. Ein regulärer Flugbetrieb war damals nicht möglich. Rund 20 000 Flugpassagiere mussten ihre Reisepläne ändern. Mehr als 160 Flüge fielen aus.