Karlsruhe (jl/cmk) Kinos, Theater, Bars, Restaurants oder Nachtclubs – es ist in diesen Tagen untersagt, sich an solchen Orten zu treffen. Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Nicht nur in der Region gibt es klare Auflagen, dass diese Kultureinrichtungen geschlossen bleiben müssen. Vorerst gilt das bis zum 19. April. Doch wie geht es diesen Einrichtungen und Lokalitäten durch so eine lange Zwangs-Pause? Wir haben uns in der Region umgehört und mit verschiedenen Geschäftstreibenden gesprochen.
Heute ist eigentlich Kinotag. Jeden Donnerstag kommen die neuen Kinofilme auf die große Leinwand, aber heute – logischerweise – nicht. Was vor einem Monat noch normal war, einfach ein Abend mit den Liebsten im Kino zu verbringen, ist heute nicht mehr selbstverständlich. Die Kinokassen in ganz Deutschland bleiben geschlossen. Viele fürchten nun um ihre Existenz – das spürt auch der Betriebsleiter des Filmpalast am ZKM in Karlsruhe Tilman Bandel: „Wie lange die Betriebsschließung dann wirklich sein wird, ist aktuell nicht abzusehen. Wir arbeiten natürlich an zweckmäßigen Kostenreduzierungen.“
Allerdings will auch der Filmpalast die Zwangspause nicht ungenutzt lassen: „Wir versuchen gerade ursprünglich im Sommer geplante technische Umbauten im Facility Bereich vorzuziehen“, erzählt Tilman im Interview mit der neuen welle. Außerdem kommt dazu, dass inzwischen fast alle Kino-Premieren verschoben wurden.
Zum Beispiel sollte der neue James Bond Film im April in die Kinos kommen, nun wurde die Premiere in den Herbst verschoben, „Ich denke die Verlegung der Filme war nicht zu verhindern. Grundsätzlich basiert unsere Branche auf dem Gleichgewicht zwischen Kinoverleih und Kinobetreiber. Ohne Filme kann es auch kein Kino geben – und umgekehrt. Wenn also ein Filmverleiher viel Budget in die Produktionen seinen Filmes oder in den Kauf eines Filmes steckt und kurz vor Start abzusehen ist, dass nicht einmal ein Bruchteil davon wieder eingespielt werden kann, dann ist die Entscheidung natürlich nachvollziehbar. Durch das Aussetzen so vieler Filme werden die Startlisten im zweiten Halbjahr gehörig durcheinandergewirbelt. Allerdings sind Startzeitenkollisionen aus heutiger Sicht eher zu einem Luxusproblem der Zukunft geworden“, so Tilman über die Zeit nach der Corona-Pandemie.
Ärgerlich für Betreiber ist natürlich der Wegfall der Osterferien. Die Sperre der Stadt Karlsruhe gilt bis zum 19.04.2020 – daher fällt auch das Osterwochenende komplett aus. Eine Sache, die für Bandel aber momentan zweitrangig ist: „Aktuell beschäftigen wir uns vorwiegend mit den Folgen der Schließung. Nichtsdestotrotz werden wir in den nächsten Wochen auch Planungen vorantreiben, wie mit der Wiedereröffnung umzugehen ist. Die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter steht dabei an oberster Stelle!“