Karlsruhe (pm/tk) – Angesichts drohender Energiekrise und einem kalten Winter überlegen viele, wie sie jenseits von Gas und Öl heizen können. Das führt zu den ein oder anderen unüberlegten Experimenten, zum Beispiel den alten Kamin wieder anzufeuern. Doch Vorsicht rät die Feuerwehr: Ist die lange nicht mehr genutzte Brennstätte noch in Ordnung? Dies betrifft z. B. offene Kamine, Holzöfen, Kachelöfen sowie Kohle-, Koks- und Brikett-Öfen. Diese Brennstätten benötigen einen sachgerechten Anschluss an einen intakten Schornstein! Ist der noch frei von Ruß? Haben sich Vögel mit ihren Nestern angesiedelt? Funktionieren die Rauchklappen noch? Die Feuerwehren raten in dem Fall unbedingt einen Schornsteinfeger draufschauen zu lassen. Weiter ist die Anschaffung von Kohlenstoffmonoxid-Melder (CO-Melder) zu empfehlen.
Kohlenstoffmonoxid ist geruch- und geschmacklos und schon wenige Atemzüge können zum Tod führen: Es entsteht bei einem unvollständigen Verbrennungsvorgang. Kohlenstoffmonoxid kann ein Mensch nicht bemerken – es löst beim Menschen keine Warnsensoren aus wie etwa Erdgas, dem ein warnender Geruchsstoff beigemischt ist. Das Gas mit dem Kürzel CO bindet sich im Blut an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und verdrängt dabei den Sauerstoff. Nach wenigen Atemzügen kann dies bereits zu schweren Vergiftungserscheinungen und zum Tod führen. Schon im Verdachtsfall einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung muss schnell reagiert werden!
Eine weitere Gefahrenquelle ist das Betreiben von Gasstrahlern oder -pilzen in geschlossenen Raumen. Zudem setzen auch Verbrennungsmotoren (Notstromaggregate) Kohlenstoffmonoxid frei. Weitere Gefahren mit einer hohen Brandgefahr sind unbeaufsichtigte Gaskocher, Gasgrills und brennende Kerzen, die gerade in den kommenden Wochen und Monaten zur Advents- und Weihnachtszeit vermehrt verwendet werden. Kerzen dürfen auf gar keinen Fall zu nahe in Bereichen von Vorhängen, Servietten, Tischtüchern oder Weihnachtsgestecken aufgestellt werden!
Abschließend möchten die Feuerwehren auch auf die Gefahren von elektrisch betriebenen Heizgeräten hinweisen. Bei Stromheizkörpern ist darauf zu achten, dass die elektrischen Kabel in Ordnung sind und keine Beschädigungen bzw. blanke Kabel aufweisen. Herdplatten sollten nicht als Heizquelle genutzt werden! Bei diesen Geräten kann es bei unsachgemäßer Benutzung ebenfalls zur Überhitzung und in Folge zu Zimmer-/Wohnungs- oder Hausbränden kommen.
Deutschlands Versicherer fürchten vor dem Winter vermehrte Wohnungsbrände. Grund ist der Run auf Ersatzheizungen und die im Netz kursierenden Bastelanleitungen für sogenannte Teelichtöfen. Dabei werden aus Teelicht-Kerzen und Blumentöpfen so eine Art Heizstrahler gebaut. Doch das ist hochgefährlich. Die Blumentöpfe werden so heiß, daß man sich daran verbrennen kann. Außerdem besteht die Gefahr , daß der Topf platzt. Und Kerzen sind sowieso immer mit Vorsicht und weit außer Reichweite von Kindern und/oder brennbaren Tischdecken und Vorhängen aufzustellen. «Wir raten von gefährlichen Experimenten dringend ab.», sagt Jörg Asmussen, der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).