Linkenheim-Hochstetten (dpa/lsw) – Die Freiwillige Feuerwehr in Linkenheim-Hochstetten trainiert das Löschen von Bränden künftig auch virtuell. Zusammen mit Vodafone ist in der Wache jetzt das System „VR Firefighters“ installiert worden. Nun kann die Freiwillige Feuerwehr gefährliche Einsätze in einer computergenerierten 3D-Umgebung trainieren.
Wie ein Videospiel
Im Grunde müsst Ihr euch das vorstellen wie ein Videospiel. Feuerwehrmänner und -frauen setzen sich eine VR-Brille auf und spielen verschiedene Szenarien durch. Vom Rettungseinsatz imbrennenden Haus bis zur Sprungtuch-Aktion. Die Trainings-Plattform, die von der Northdocks GmbH (NRW) betrieben wird, bietet Einsatzkräften die Möglichkeit Grundlagentrainings, Spezialfälle und andere Situationen des Feuerwehralltags in der virtuellen Umgebung zu üben.
Ein Jahr kostenlos
Für die Freiwillige Feuerwehr liegt die Trainingslizenz bei rund 200 Euro pro Monat, Linkenheim-Hochstetten bekam diese für ein Jahr kostenlos. Weitere Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe hätten bereits Interesse angemeldet. Das System wurde während des Landesfeuerwehrtages in Kehl, der noch bis zum 23. Juli andauert, vorgestellt.
Umfassender und kostensparend
Um die Feuerwehrausbildung zu digitalisieren, werden derzeit viele verschiedene Ansätze erforscht und teilweise auch schon vertrieben, wie das Innenministerium mitteilte. Aus Sicht des Landes können digitale Anwendungen die Feuerwehrausbildung sinnvoll unterstützen, sagte eine Sprecherin. «Dies insbesondere dann, wenn Tätigkeiten simuliert werden, die nicht oder nur mit sehr großem Aufwand als Übungslage dargestellt werden können.» Bei der reinen Bedienung und Anwendung von Geräten werde es in vielen Fällen einfacher, effektiver und wirtschaftlicher sein, am und mit dem Gerät selbst zu üben.
Ob die Beschaffung solcher Systeme durch die zuständigen Gemeinden sinnvoll sei, müsse vor Ort und durch die Gemeinden selbst entschieden werden. «Wir haben viele Rückmeldungen zu vergleichbaren Systemen erhalten, dass die Kosten und der Aufwand für die Einführung, Installation und Wartung nicht im Verhältnis zum Nutzen stehen», erklärte die Ministeriumssprecherin.