Karlsruhe/Bruchsal (pm/tk) – Am Samstagmorgen übten 28 Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe gemeinsam mit den Führungsstäben und der Integrierten Leitstelle den Ernstfall. Dabei wurde vor allem die Tauglichkeit eines neuen digitalen Meldesystems ausprobiert.
„Wir haben für die beteiligten Feuerwehren 1.200 Einsatzlagen vorbereitet und spielen diese an die örtlichen Führungshäuser zur fiktiven Abarbeitung ein“, berichtet Kreisbrandmeister Jürgen Bordt in Bruchsal. „Hatten wir vor Corona noch das Faxgerät als Standardkommunikationsmittel zwischen den Führungshäusern und unserer Leitstelle, so konnten wir uns jetzt mit einem extra für uns programmiertem Meldesystem digital und sehr zeitnah austauschen“.
Das Programm wurde von einem Mitglied einer Feuerwehr aus dem Landkreis entwickelt und im Vorfeld in verschiedenen Runden den Führungskräften in allen Feuerwehren vorgestellt. Im Stabsraum wurde eine Übersichtskarte des Landkreises permanent an die Leinwand projiziert. „Wir haben so zeitnah und aktuell eine Übersicht über die Lage in den Kreisgemeinden und können bei Bedarf beratend und unterstützend tätig werden“, erläutert Bordt. Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Feuerwehrkommandanten für seine Gemeinde oder Stadt die Lage zu beurteilen und seinen aktuellen Status über die Farben grün, gelb oder rot an den Führungsstab und die Leitstelle zu kommunizieren. „Wir haben so die Möglichkeit beim Bedarf zur Unterstützung Kräfte und Fahrzeuge aus Bereichen des Landkreises anzubieten, die gerade vom Einsatzgeschehen nicht so stark betroffen sind“, erklärt Kreisbrandmeister Jürgen Bordt.
An der Übung waren 298 Feuerwehrangehörige in 27 Führungshäusern beteiligt. Zusammen mit den Kräften in den Führungsstäben, die Einspielern vom Fernmeldezug, in der ILS und der Leitstellenunterstützungsgruppe waren dann über 350 Feuerwehrangehörige heute im Einsatz. Das sind nahezu zehn Prozent unserer Aktiven im Landkreis“, stellte Jürgen Bordt in der abschließenden Videokonferenz. Er kündigte an, dass die in der Pandemie sehr bewährte Technik der Videokonferenzen mit den Feuerwehrführungen künftig auch in das Alltagsgeschäft der Feuerwehren bei solchen Einsätzen Einzug finden wird.