Region (bawü report/ms) – Fast jeder Zweite im Südwesten, nämlich 48 Prozent, will Neuwahlen. Das zeigt die repräsentative Umfrage des Baden-Württemberg Reports im Auftrag aller baden-württembergischen Privatradios.
Nur 20 Prozent sagen: Sie sind zufrieden oder auch sehr zufrieden. Fünf Prozent sind nicht entschlossen, wie sie die Regierungsarbeit bewerten sollen. Auf die konkrete Frage: Welche der Parteien ist Ihrer Meinung nach am besten geeignet eine Bundesregierung anzuführen, antwortet fast jeder Dritte (28 %): Keine der jetzigen Parteien ist geeignet.
Grund für die Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition: Bei der Vergabe der Sozialleistungen wie Bürgergeld oder Kindergrundsicherung gaben 42 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg an, dass die Regierung in Berlin hier zu viel Geld ausgibt und 32 Prozent finden, es sei immer noch nicht ausreichend.
Die höchste Unzufriedenheit ist bei den wirtschaftlichen Fragen: Über 60 Prozent der Befragten sagen: Die Bundesregierung tut nicht ausreichend viel für die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit des Landes. Gleiches gilt für das Tempo der Maßnahmen. 62 Prozent finden in Sachen Wirtschaft geht in Deutschland alles viel zu langsam.
Der Unzufriedenheit zu Grunde liegt bei den meisten der aktuell 1.000 Befragten die persönliche Sorge um die steigenden Lebenshaltungskosten (75%) und die Inflation (71%) sowie die wirtschaftliche Entwicklung mit 63 Prozent. Erst auf Platz 4 der persönlichen Betroffenheit wird die hohe Migration und die Flüchtlingskrise genannt.
Die Zuwanderung nach Deutschland hat allerdings den absoluten Spitzenplatz, wenn es um die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen geht.
41 Prozent der Befragten sehen das als wichtigste zu lösende Aufgabe. Platz zwei ist mit 37 Prozent der Klimawandel und 33 Prozent nennen die Inflation als die größte Aufgabe der Zukunft. Übrigens: Je älter man ist, umso weniger Einkommen man hat und je ländlicher man wohnt, desto mehr wächst die Sorge vor einer zu hohen Einwanderung.
Im Vergleich zur Messung im Januar hat sich die Sorge um eine weitere Eskalation des Kriegs in der Ukraine halbiert, die Sorge um die Energiekrise oder um Corona hat sich von Januar auf September 2023 gedrittelt.
Als erste mögliche Partei wird die CDU mit 22 Prozent genannt. Auffallend ist der Trend in den ländlichen Gebieten – auch dort kommt die CDU auf den ersten Platz – auf Platz zwei wird dann aber schon mit 14 Prozent die AFD genannt und diese hat damit doppelt so viel Zuspruch wie die Grünen oder die SPD mit jeweils sieben Prozent.