Fahrplanwechsel am Sonntag: Viele neue Verbindungen Fernverkehr

09. Dezember 2023 , 17:21 Uhr

Region (pm/dk) – Von Karlsruhe umsteigefrei nach Westfalen oder von Mannheim nach Rügen – das und noch viel mehr geht ab Sonntag. Die Deutsche Bahn ändert ihren Fahrplan – und hat auch einige neu Verbindungen parat.

Das ändert sich im Fernverkehr

Am kommenden Sonntag, 10. Dezember 2023, ist Fahrplanwechsel. Mit dem neuen Fahrplan schafft die Deutsche Bahn (DB) so viele neue Verbindungen im Fernverkehr wie seit 20 Jahren nicht mehr. Durch den stetigen Zulauf neuer Züge kann die DB mehr und schnellere Verbindungen sowie deutlich mehr Sitzplätze zwischen den Metropolen anbieten. Auch Baden-Württemberg profitiert von zusätzlichen Verbindungen und neuen Zügen. Die Änderungen im Überblick:

Häufiger umsteigefrei zwischen Oberrhein und Westfalen

Zwei ICE pro Tag und Richtung ab Basel, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe und Mannheim fahren künftig täglich umsteigefrei weiter von/nach Westfalen: Der ICE z. B. um 17.54 Uhr ab Freiburg fährt ab Köln neu weiter über Düsseldorf, Dortmund und Bielefeld bis nach Hannover. Der ICE um 19.54 Uhr ab Freiburg verkehrt neu via Düsseldorf statt Wuppertal und ab Dortmund weiter via Bielefeld über Nacht bis Berlin. In der Gegenrichtung kommt der ICE mit Ankunft um 10.04 Uhr in Freiburg neu umsteigefrei z.B. früh auch aus Bielefeld, der ICE mit Ankunft um 12.01 Uhr in Freiburg neu auch aus Bielefeld, Dortmund und Wuppertal.

Samstags schneller ab Stuttgart zur ostfriesischen Küste und nach Bordeaux

Die samstägliche Direktverbindung Stuttgart–Norddeich Mole erfolgt künftig mit einem ICE über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main bis zu zwei Stunden schneller als bisher durch das Mittelrheintal. Der ICE fährt um 6.36 Uhr ab Stuttgart und 7.21 Uhr ab Mannheim über Düsseldorf hinaus neu weiter via Münster und Rheine sowie ab dort nonstop bis Emden, Norden und zum Fähranleger Norddeich Mole (an 12.59 Uhr). Retour hat der ICE um 14.53 Uhr ab Norddeich Mole nach Stuttgart (an 21.22 Uhr) zusätzliche Zwischenhalte in Leer, Papenburg, Meppen, Lingen. Sonntags fährt ein Intercity aus Norddeich Mole (ab 11-36 Uhr) neu durch das Mittelrheintal bis Mannheim und Stuttgart (an 20.06 Uhr).
An vier Samstagen im Juli und August 2024 profitiert Stuttgart von einem TGV direkt von/nach Bordeaux, da dieser baubedingt nicht wie sonst im Sommer bis Frankfurt fahren kann.

Aus Sylt/Hamburg über Marburg häufiger von/nach Stuttgart statt Karlsruhe

Zwei ICE/IC-Zugpaare (Hin- und Rückfahrt) aus Hamburg via Marburg und Heidelberg fahren neu von/nach Stuttgart (Ankunft 15.03 und 20.57 Uhr bzw. Abfahrt 8.57 und 16.54 Uhr) statt wie bisher über Bruchsal von/nach Karlsruhe. Hintergrund ist die größere Reisendennachfrage von/nach Stuttgart und die ausgeweiteten, ähnlich schnellen Regional-Express-Verbindungen stündlich zwischen Karlsruhe–Heidelberg im Abstand von nur rund fünf Minuten zu den ICE/IC-Verbindungen.
Darunter ist auch ein IC-Zugpaar, das dann neu ganzjährig täglich morgens von Stuttgart umsteigefrei nach Westerland/Sylt und, abends retour fährt. Bislang fährt das Zugpaar in der Winterhälfte nur am Wochenende und teilweise von/nach Karlsruhe statt Stuttgart. Baubedingt ist die Direktverbindung ab Stuttgart im Jahr 2024 aber zunächst nur von 1. März bis 15. Juli 2024 realisierbar.

Täglich mit dem ICE umsteigefrei über Rosenheim von/nach Innsbruck

Die bisher nur am Wochenende angebotene ICE-Direktverbindung für Mannheim, Stuttgart und Ulm über Rosenheim und Jenbach von/nach Innsbruck fährt neu täglich: um 8.40 Uhr ab Innsbruck z. B. nach Stuttgart (an 12.43 Uhr). Die Fahrt in der Gegen­richtung erfolgt 2024 zwei Stunden später als bisher: z. B. um 19.15 Uhr ab Stuttgart nach Innsbruck (an 23.18 Uhr).
Weitere IC/EC-Züge von Frankfurt bzw. NRW via Stuttgart, München, Rosenheim und Salzburg nach Klagenfurt werden auf moderne ICE 4 umgestellt.

Ab März mit dem Sprinter am Wochenende umsteigefrei nach Rügen

Ein Sprinter morgens z. B. von Mannheim (8.02 Uhr) und Frankfurt (9.02 Uhr) nach Berlin fährt (baubedingt ab März) samstags und sonntags neu umsteigefrei weiter über die Uckermark, Greifswald (15.30 Uhr) und Stralsund (an 15.52 Uhr) bis nach Rügen (Ostseebad Binz an 17.00 Uhr).

Für Tübingen neu täglicher IC mit weiteren Direktverbindungen

Statt bisher an nur fünf Wochentagen erfolgt die direkte IC-Anbindung von Tübingen, Reutlingen, Metzingen, Nürtingen und Plochingen künftig täglich und in späterer Zeitlage: Der moderne IC-Doppelstockzug startet neu um 8.26 Uhr in Tübingen, fährt z. B. via Stuttgart, Mannheim (an 10.37 Uhr), Mainz, Koblenz, Bonn und Köln (an 13.05 Uhr) künftig weiter z. B. via über Wuppertal, Dortmund, Gütersloh und Bielefeld nach Hannover. Der entsprechende Gegenzug aus Hannover/Ostwestfalen z. B. via Köln (16.53 Uhr) und Mannheim (19.23 Uhr) erreicht Tübingen täglich um 21.30 Uhr.

Für Stuttgart und Ostwürttemberg: häufiger umsteigefrei nach Oberfranken

Statt bisher einmal pro Tag und Richtung fährt die IC-Linie Karlsruhe–Stuttgart–Aalen–Crailsheim–Nürnberg neu fünfmal täglich weiter umsteigefrei z. B. von/nach Bamberg, Kronach, Saalfeld und Jena von/nach Leipzig. Neu auf dieser Linie ist auch ein Intercity freitags und ab Januar auch sonntags von Nürnberg (21.07 Uhr) nach Stuttgart (23.27 Uhr) mit Anschluss aus einem schnellen Sprinter nonstop aus Berlin (Abfahrt 18.12 Uhr). Damit wird am Freitag- und Sonntagabend eine besonders schnelle Umsteige­verbindung mit 5¼ Stunden Reisezeit aus der Bundeshauptstadt via Ostwürttemberg nach Stuttgart realisiert. Baubedingt bestehen die IC-Fahrten Leipzig–Nürnberg und die neue Sprinter-Umsteigeverbindung erst ab 17.12.2023. In der Gegenrichtung fährt neu ein IC auch samstagfrüh um 6.05 Uhr ab Stuttgart über Aalen nach Nürnberg (8.18 Uhr) mit dortigen Anschlüssen z. B. zu einem ICE nach Passau und Wien – für frühe Fahrtmöglichkeiten am Wochenende.

Weitere ICE am Tagesrand zwischen Stuttgart und München, Neuordnung Pendlerzüge

Ein bisher meist ab Ulm (künftig 7.12 Uhr) via Neu-Ulm (7.17 Uhr) und Günzburg (7.29 Uhr) nach Augsburg und München (8.30 Uhr) fahrender ICE fährt neu täglich schon ab Stuttgart (6.24 Uhr). Dafür entfällt nachmittags in der Gegenrichtung ein nur Montag bis Donnerstag von München Ost (17.03 Uhr) nach Ulm (18.36 Uhr) fahrender Pendler-ICE, weil hierfür im zunehmend stärker frequentierten Bahnknoten München kein geeignetes Zeitfenster mehr frei ist. Günzburg wird ersatzweise durch einen Zusatzhalt um 18.02 Uhr im ICE München–Ulm–Stuttgart–Karlsruhe–Basel bedient, Neu-Ulm ist über den nahen ICE-Bahnhof Ulm schnell erreichbar.

Neu ist auch eine Spätverbindung von München via Ulm nach Stuttgart (0.43/44 Uhr). Ab Januar muss der Zug montags und dienstags mit früherer Abfahrt (um 22.28 Uhr) in München durch das Filstal fahren, Mi-So kann er über die Schnellfahrstrecke fahren – mit späterer Abfahrt um 22.46 Uhr in München und Anschluss aus Venedig oder Bologna, Budapest und Wien.
Ein IC samstagabends z. B. aus Heidelberg (17.13 Uhr) und Stuttgart (17.59 Uhr) nach München fährt neu umsteigefrei weiter bis Salzburg (an 22.02 Uhr), in der Gegenrichtung ein IC neu sonntagsfrüh von Salzburg (5.43 Uhr) via München (7.46 Uhr) z. B. nach Ulm und Stuttgart (an 9.59 Uhr).

Änderungen bei weiteren Pendlerzügen für Stuttgart und Karlsruhe

Wegen der Nahverkehrsausweitung bei insgesamt deutlich schwächerem Pendler-Aufkommen im Fernverkehr durch Homeoffice und Deutschlandticket entfallen auch einzelne nicht mehr nachgefragte Verstärkerfahrten ab Karlsruhe von/nach Stuttgart sowie Heidelberg/Frankfurt. Zudem entfällt ein Pendler-ICE morgens von Offenburg (5.56 Uhr) nach Stuttgart, nachmittags retour von Stuttgart nach Offenburg (18.11 Uhr) – inklusive dem einzigen regulären Fernverkehrshalt in Rastatt.
Ein Verstärker-ICE Montag bis Freitag von Frankfurt (7.06 Uhr) via Mannheim (7.50 Uhr) fährt künftig ohne Halt Heidelberg rund 20 Minuten schneller nach Stuttgart (8.29 Uhr). In Heidelberg hält stattdessen um 8.04 Uhr ein zusätzlicher Intercity 2 von Mannheim (7.51 Uhr) via Wiesloch-Walldorf (8.13 Uhr) nach Stuttgart (an 8.56 Uhr), der zuvor auch eine neue Frühverbindung von Stuttgart (6.02 Uhr) nonstop nach Mannheim (6.56 Uhr) realisiert.

Bauen bei der DB 2024

Die Sanierung des Schienennetzes geht auch 2024 unvermindert weiter, um für das weitere Verkehrswachstum besser gerüstet zu sein. So beginnt am 15. Juli mit der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim das Pilotprojekt der DB auf dem Weg zum Hochleistungsnetz. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember erneuert die DB die komplette Infrastruktur auf dieser hochbelasteten Strecke, inklusive der Bahnhöfe – mit mittelfristig positiven Effekten für den Zugverkehr in ganz Deutschland. Aufgrund dieser und weiterer Baustellen wird die Bahn das Angebot auf einigen Verbindungen zeitweise anpassen. Umleitungen und Fahrplanänderungen sind bereits in den Fahrplan eingearbeitet oder werden anlassbezogen bekannt gegeben. Über alle großen Baumaßnahmen, die kommendes Jahr anstehen, wird die DB rechtzeitig informieren.

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