Wörth am Rhein (er24/jb) – Die Regenmassen der letzten Tage lassen auch in Wörth am Rhein die Pegelstände von zwei Bachläufen ansteigen. Ein am Rückhaltebecken gelegenes Wohnheim musste evakuiert werden und weitere Anwohner bereiten sich auf eine mögliche komplette Evakuierung vor.
Die Pegelstände von den beiden Bächen Heilbach und Wiebelsbach steigen in Wörth am Rhein immer weiter an. Das direkt am Rückhaltebecken gelegene Wohnheim der Lebenshilfe mit 23 Bewohnern wurde vorsichtshalber evakuiert, während das Technische Hilfswerk und die Karlsruher Feuerwehr unermüdlich das Wasser abgepumpt haben, um eine Katastrophe verhindern zu können.
Ein großes Aufgebot an Kräften des THW aus dem ganzen Land mit Spezialgruppen Pumpen, Logistik und Elektrik, sowie der Feuerwehr Karlsruhe mit dem Hytrans Fire System, ein spezielles Wasserförderungssystem für Katastrophenlagen, befinden sich im unermüdlichen Einsatz um eine komplette Evakuierung des Stadtgebiets Wörth am Rhein zu verhindern.
Die großen Wassermengen der Bäche wurden in der Nacht zum Sonntag in den nahegelegenen Schauffelesee als Reservoir eingeleitet. Darüber hinaus wird das Regenrückhaltebecken des Heilbachs aktiv gesteuert, um einen Dammbruch zu verhindern.
Die Lage in der Nacht auf Sonntag war brisant und Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz. Spätestens zur Wochenmitte werden weitere Gewitter erwartet, welche bei neuen Regenfällen zur Katastrophe in den vorbelasteten Gebieten führen könnten. Aufgrund dessen haben Anwohner vorsorglich Sandsackhaufen errichtet und bereiten sich auf mögliche komplette Evakuierung vor.
Die Bevölkerung wurde im Verlauf der Aktionen mehrfach informiert und gewarnt. Über KATWARN und NINA und auch durch Lautsprecheransagen und im persönlichen Kontakt wurden Hinweise bekannt gegeben. Sandsäcke wurden an Bewohner verteilt und die Anweisung gegeben, bereits jetzt Kellerräume leerzuräumen.
Außerdem sind aufgrund des aufgeweichten Bodens vereinzelt Bäume umgestürzt. Die Überflutungen der Hagenbacher Straße haben am Ortsausgang in Richtung Hagenbach zu einer Vollsperrung geführt. Aufgrund von weiteren Überflutungen der Fahrbahn kam es unteranderem zu Sperrungen der K22 zwischen Büchelberg und Berg und der K16 zwischen Büchelberg und Scheibenhardt. Wie lange die Sperrungen bestehen, ist abhängig von der Wetterlage und dem Rückfluss des Wassers. Die Polizei weist darauf hin, die überfluteten Gebiete zu meiden und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.
Wie lange die Maßnahmen noch andauern ist unklar. Bereits gegen Mitte der Woche sollen neue Unwetter mit Regenfällen den Südwesten ereilen. Sollten bis dahin die Pegel nicht massiv sinken, könnte schon bald die nächste Katastrophe bevor stehen.