Mannheim (dpa/lsw/jw) Die geplante Bombenentschärfung in Mannheim musste abgebrochen werden – zu groß war die Gefahr einer Detonation. Sie wurde nun weit außerhalb nachgeholt.
Wegen des Funds einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mussten Hunderte Anwohnerinnen und Anwohner des Stadtteils Almenhof in Mannheim am Samstag ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Bombe war am Freitag bei Bauarbeiten auf einem Firmengelände gefunden worden, wie die Stadt mitteilte. Eigentlich sollte sie vormittags vor Ort entschärft werden. Eine Untersuchung der Bombe ergab jedoch laut Polizei, dass sie nicht gefahrenlos entschärft werden kann. Um Gefahren für die Bevölkerung abzuwenden, wurde der Blindgänger unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen abtransportiert und gegen 18 Uhr kontrolliert gesprengt, wie die Polizei am Abend mitteilte.
Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben in Zusammenarbeit mit der Stadt einen Platz weit außerhalb jeder Wohnbebauung von Sandhofen Richtung Norden ausgewählt. Die Bundesstraße 44 war für die Sprengung zwischenzeitlich gesperrt worden.
Die Evakuierung des Stadtteils Almenhof begann am Samstagmorgen etwa um 8 Uhr. Die Betroffenen sind laut Polizei bereits am Freitagabend sensibilisiert worden. Die Polizei machte Lautsprecherdurchsagen auf den Straßen. Für die Zeit der Entschärfung stand den Betroffenen in einem Gymnasium ein Betreuungsraum zur Verfügung – 60 Personen seien dort betreut worden. Insgesamt waren nach frühen Angaben der Feuerwehr rund 1000 Personen von der Evakuierung betroffen. Während der Maßnahmen waren Straßenzüge, die sich im Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle befinden, für den Verkehr gesperrt. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde eingeschränkt.
Am Samstagmittag konnten alle Anwohner wieder gefahrenlos in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Sicherheitsradius rund um den Fundort der Bombe sei aufgehoben und der Verkehr wieder freigegeben worden, teilte die Polizei mit.