Kreis Karlsruhe (pm/lk) – Brände, Extremwetter, Trinkwasserverunreinigung oder sonstige Gefahren – nicht zuletzt die Ereignisse im Ahrtal haben gezeigt, dass die Warnung und Alarmierung der Bevölkerung bei Katastrophen, Unglücksfällen und Großschadenslagen nach wie vor einen wesentlichen Bestandteil der kommunalen Notfallplanung darstellt. Darum werden zum landkreisweiten Sirenentag am heutigen Donnerstag alle Sirenen getestet.
Selbst in geräuschintensiven Zeiten lässt eine Sirene aufhorchen – aber viele Menschen wissen nicht, was sie bedeuten. Um die verschiedenen Töne wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken und für ein gewisses Verhalten im Notfall zu sensibilisieren, lösen die Städte und Gemeinden regelmäßig ihre Sirenen aus. Seit dem vergangenen Jahr ist der zweite Donnerstag im September jährlich für einen bundesweiten Warntag dafür vorgesehen. Dieses Jahr findet er nur im Landkreis Karlsruhe statt. Dabei verbreiten Warn-Apps wie „NINA“ oder „KATWARN“ die Informationen.
Im Landkreis Karlsruhe sind in vielen Städten und Gemeinden Sirenen installiert, insgesamt über 250 Stück. Um die Funktionstüchtigkeit der Sirenen zu überprüfen, wird am heutigen Donnerstag um 11 Uhr der Probealarm durchgeführt. In der Stadt Karlsruhe lösen insgesamt 97 Sirenen in allen Stadtteilen aus. Bruchsal erfügt über 44 Sirenen, Stutensee hat 20, Ettlingen 19. Manche Sirenen – darunter auch Tellersirenen – sind schon seit Kriegszeiten auf den Dächern von Schulen, öffentlichen Gebäuden und Privathäusern installiert. Andere wiederum sind ganz aktuell angebracht worden und mit neuster, vollelektronischer Technik ausgerüstet.
Der Probealarm erfolgt in drei Stufen: Zunächst erfolgt eine Auslösung aller Sirenen mit dem Signal „Entwarnung“, dann das Signal „Warnung der Bevölkerung“ und danach wieder das Signal „Entwarnung“. Das entspricht also zunächst einem einminütigen Dauerton, dann einem einminütig auf- und abschwellenden Heulton und abschließend wieder ein einminütiger Dauerton. Im Ernstfall erklingt der Heulton bei schwerwiegenden Gefahren für die öffentliche Sicherheit. Er soll die Bevölkerung dazu veranlassen, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten sowie sich in die Gebäude zu begeben.
Bei einem echten Warnalarm sollten Sie einige Verhaltensregeln beachten. Zunächst sollten Sie Ruhe bewahren und ein Gebäude oder Ihre Wohnung aufsuchen. Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie das Radio ein (für einen evtl. Stromausfall wird empfohlen, ein Radio mit Batteriebetrieb vorzuhalten; inkl. Ersatzbatterien). Beachten Sie die durchgegebenen Informationen. Greifen Sie nur im Notfall zum Telefon, blockieren Sie nicht unnötig die Leitungen. Infomieren Sie Ihre Nachbarn. Und nehmen Sie im Notfall andere Menschen bei sich auf.