Erster Südwest-Anschluss ans Wasserstoffnetz ab 2028 möglich

09. Mai 2023 , 16:30 Uhr

Stuttgart (dpa/lsw) – Baden-Württemberg könnte im Jahr 2028 seinen ersten Anschluss ans europäische Wasserstoffnetz bekommen. Ab dann sieht ein Projekt, das aktuell geplant wird, eine mögliche Anbindung des Raums Freiburg über Frankreich vor. Das geht aus dem ersten Fortschrittsbericht zur sogenannten Wasserstoff-Roadmap hervor, den die Landesregierung am Dienstag in Stuttgart veröffentlichte. Das grün-schwarze Kabinett hatte die Strategie Ende 2020 beschlossen, um die Technologie im Südwesten auszubauen.

Spätestens 2030

Spätestens gelingen soll der Anschluss des Landes ans Wasserstoffnetz 2030 – dann über eine Pipeline im Nordwesten, sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne), die auch für den Bereich Energiewirtschaft zuständig ist, bei der Vorstellung des Berichts. In den Folgejahren seien Anbindungen über alle Himmelsrichtungen geplant.

Wasserstoffbedarf im Südwesten könnte sich verzehnfachen

Der Wasserstoffbedarf im Südwesten könnte sich laut Prognosen künftig fast verzehnfachen – auf rund 30 Terrawattstunden im Jahr 2040. Zum Vergleich: Der gesamte Energieverbrauch Baden-Württembergs soll 2040 bei etwa 197 Terrawattstunden liegen. Eine Terrawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden. Um den Bedarf und die notwendige Verteilung zwischen den Regionen besser einschätzen zu können, hat die Landesregierung zuletzt eine Umfrage unter Unternehmen gestartet.

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Bei seiner Nutzung entstehen keine Treibhausgase. Doch muss zur Herstellung mit großem Energieaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Wird für die sogennannte Elektrolyse Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, gilt der Wasserstoff als grün und CO2-frei. Grundsätzlich kann Wasserstoff als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr Kohle, Öl und Erdgas abzulösen.

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