Karlsruhe (lk) – Am Donnerstag ist es soweit – um 11:00 Uhr heulen bundesweit die Sirenen. Dann ist der erste bundesweite Warntag. Über Radio, Fernsehen, Sirenen, Lautsprecherwagen, digitale Werbetafeln, über die sozialen Medien und die Warn-Apps wird der Ernstfall geübt. Der Tag soll künftig jeden zweiten Donnerstag im September stattfinden.
Der erste bundesweite Warntag von Bund, Ländern und Kommunen nach der Wiedervereinigung findet am Donnerstag statt. Dazu werden in ganz Deutschland die Warnmittel erprobt. Pünktlich um 11:00 Uhr ist ein bundesweiter Probealarm geplant. Ausgelöst werden alle an das Modulare Warnsystem MoWaS angeschlossenen Warnmittel, wie beispielsweise Radio, Fernsehen, die Warn-Apps KATWARN, BIWAPP oder NINA, digitale Werbetafeln und weiterer Warnmittel. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass Kommunen, die über Sirenen verfügen, diese eigenständig und zeitgleich auslösen. Außerdem gibt es Lautsprecherdurchsagen aus Warnfahrzeugen.
Der bundesweite Warntag hat unter anderem das Ziel, die Funktion und den Ablauf der Warnung für die Menschen besser verständlich machen. Die bundesweit einheitlichen Sirenensignale sollen bekannter werden, und die von einer Warnung potenziell Betroffenen sollen wissen, wie sie sich schützen und wo sie weitere Informationen zur Gefahrenlage finden können. Denn nur, wer eine Warnmeldung wahrnimmt und einordnen kann, kann sich in Gefahrensituationen richtig verhalten, und sich und seine Familie schützen. Das bundesweit einheitliche Sirenensignal für die Warnung ist ein einminütiger auf‐ und abschwellender Heulton, für die Entwarnung ein einminütiger durchgehender Heulton.
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, hält die Einführung eines bundesweiten Warntags für überfällig. „Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen“, sagte Unger. „Für eine effektive Warnung ist es deshalb sinnvoll, wenn Warnungen über bekannte und vertraute Kanäle übermittelt werden und so eine höhere Akzeptanz erfahren.“ Naturkatastrophen wie Hitzewellen oder Starkregenereignisse, Brände, Stromausfälle, aber auch Terroranschläge kündigten sich selten an, so Unger. „Es gibt konkrete Erfahrungen, die gezeigt haben, wie wichtig schnelle Warnung und Information ist.“
„Schnelle Informationen und bestmöglicher Schutz, das geht Hand in Hand, und im Ernstfall zählt jede Sekunde. Daher meine Empfehlung ganz konkret: Sei es ein Großbrand, eine Unwetterlage, eine überregionale Katastrophe – mit unserer Warn-App NINA sind Sie auch im Alltag immer informiert. Und NINA belästigt Sie nicht, außer es ist notwendig. Deshalb lade ich Sie ein, machen Sie mit und schützen Sie sich und Ihre Lieben – egal wo und wann, mit der Sirene in der Hosentasche, mit unserer Warn-App NINA“, macht der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Baden-Württembergs Thomas Strobl auf den bundesweiten Warntag am Donnerstag aufmerksam.
Mit dabei sind auch zahlreiche Kommunen in der neue welle Region. In Bruchsal heulen rund 45 Warnsirenen auf, in Baden-Baden sind es 23 und in Rastatt 16. In Karlsruhe werden die komplett modernisierten Sirenen getestet, und auch im Landkreis wird es laut. Landau lässt die Sirenen heulen, in den Kreisen Germersheim und Kreis Südliche Weinstraße gibt es zusätzliche Lautsprecherdurchsagen und auch im gesamten Kreis Calw wird es laut. Mit dabei ist auch die Stadt Bühl in der Kernstadt und den Ortsteilen und auch Freudenstadt testet seine Warnmöglichkeiten. Künftig soll der bundesweite Warntag jeden zweiten Donnerstag im September stattfinden.