Karlsruhe/Pforzheim (dpa/lk) – Die Corona-Lage in der Region ist mehr als angespannt: Erstmals seit Beginn der Pandemie sollen Covid-19-Patienten außerhalb von Baden-Württemberg versorgt werden.
Bei den Patienten, die verlegt werden sollen, handele es sich um je drei Kranke aus Karlsruhe und Pforzheim, die mehrheitlich beatmet werden, sagte der Koordinator der Corona-Intensivversorgung im Südwesten, Götz Geldner. „Unter Umständen könnte die Verlegung noch in dieser Woche passieren“, fügte der Ärztliche Direktor der Ludwigsburger RKH Kliniken hinzu. Die Anfrage für die benötigten Intensivbetten sei an die Länder Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz gestellt worden, die mit Baden-Württemberg das sogenannte Kleeblatt Südwest bilden.
Das Saarland nimmt zwei Covid-Intensivpatienten aus Baden-Württemberg auf. Sie würden ins Klinikum Saarbrücken sowie ins Universitätsklinikum in Homburg gebracht, teilte das saarländische Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Die mit den Kliniken abgestimmten Zuweisungen orientierten sich „am konkreten Gesundheitszustand der Patienten und den hierfür optimalen Behandlungsoptionen in den Kliniken“.
Baden-Württemberg verlege sieben Patienten innerhalb des „Kleeblatt“- Verbundes der Länder Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Von diesen Patienten übernehme das Saarland zwei. Ob weitere Covid-Intensivpatienten im Saarland aufgenommen werden sollten, werde erst nach konkret vorliegenden Anfragen geprüft, teilte ein Sprecher mit. Bundesweite Verlegungen werden nach Angaben des zuständigen Arbeitskreises der Innenministerkonferenz aktuell für rund 80 Patienten über das Kleeblatt-Verfahren geprüft. Das heißt, dass erst die Kapazitäten innerhalb des regionalen Kleeblatts berücksichtigt werden. Wenn auch dort die Betten voll sind, wird die Suche auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt.