Pforzheim (dpa/dk) – Vor einigen Wochen hat das Aus für den Versandhändler Klingel Pforzheim und die Region geschockt. Knapp 1300 Mitarbeiter stehen nun ohne Job da . Die Stadt Pforzheim hat eine Taskforce einberufen – und diese stellt nun erste Ergebnisse vor.
Nach dem angekündigten Aus für den Versandhändler Klingel bis Ende Januar 2024 meldet die sogenannte Taskforce der Stadt Pforzheim erste Ergebnisse. 96 Arbeitgeber hätten sich bereits über die extra eingerichtete Mailadresse mit insgesamt 167 offenen Stellen für die Klingel-Beschäftigten gemeldet, teilte die Stadt am Freitag mit. Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) verwies zudem auf die Vorbereitung einer großen Jobbörse am 21. Oktober und die insgesamt 2500 bei der örtlichen Agentur für Arbeit als offen gemeldeten Stellen in der Region.
Die Hiobsbotschaft für die zu diesem Zeitpunkt mehr als 1300 verbliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der K – Mail Order GmbH & Co. KG war Ende August gekommen. Laut Unternehmensangaben konnte kein Investor gefunden werden. «Diese Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine Alternative», erklärte die Geschäftsführung.
Die Chefin der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, berichtete zudem von einer guten Resonanz auf die acht an den Klingel-Standorten eingerichteten Vermittlungsbüros. Zuvor konnten bereits die Arbeitssuchend-Meldungen der 500 Beschäftigten, die von der ersten Entlassungswelle betroffen sein werden, erfolgreich abgeschlossen werden.
Bereits im Mai hatte Klingel – im 100. Jahr seit der Gründung – ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe wurden unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 genannt.