Seebach (dpa/mt) – Der Nationalpark Schwarzwald hat nach mehreren Jahren Bauzeit sein neues Besucherzentrum erhalten. An der Übergabe waren wegen der Corona-Pandemie nur wenige Teilnehmer anwesend.
Das Haus sei ein würdiges Tor zum Nationalpark, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Übergabe am Freitag. Statt eines großen Festakts gab es wegen der Coronavirus-Pandemie lediglich eine kleine Feier mit wenigen Teilnehmern in dem neuen Gebäude und eine Übertragung per Livestream. Das weitgehend hölzerne Besucherzentrum steht auf der gut 900 Meter hoch gelegenen Passhöhe Ruhestein.
Das Besucherzentrums nimmt im Form und Material das Thema des Nationalparks auf. Es besteht aus mehreren langen Gebäuderiegeln, die wie Baumstämme schräg übereinander gefallen zu sein scheinen. Direkt vor den Fenstern am steilen Berghang beginnt der Wald, ein Skywalk führt in die Kronen 120 Jahre alter Fichten und Tannen. Während des Baus hatte es wiederholt Kritik an Kostensteigerungen gegeben. 2014 waren 25,5 Millionen Euro kalkuliert worden, am Ende ist es wohl ungefähr das Doppelte geworden. Der Steuerzahlerbund nahm das Projekt in sein Schwarzbuch auf.
Im Besucherzentrum können sich die Gäste des Nationalparks über Angebote wie Führungen oder Wanderrouten informieren, es gibt eine kleine Gastronomie und einen Shop. Eine Ausstellung macht die Wildnis des Schwarzwalds komprimiert erlebbar. Allerdings startet das Besucherzentrum wegen der Corona-Pandemie nicht sofort mit voller Kraft. Erst im März 2021 soll das Haus schrittweise für die Allgemeinheit geöffnet werden. Von Dezember an steht das Besucherzentrum nur ausgewählten Gruppen im Testbetrieb offen. Ein Zeitpunkt für die vollständige Öffnung kann nach Angaben der Nationalparkleitung derzeit nicht zuverlässig vorhergesagt werden.