Pforzheim (dpa/lk) – Erneut haben Tausende Menschen in Baden-Württemberg den Montagabend genutzt, um gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu demonstrieren. Dabei blieb es nach ersten Angaben der Polizeipräsidien friedlich.
In Pforzheim waren es nach Polizeiangaben rund 2.500 Demonstranten, in Mannheim nahmen rund 1.000 Menschen teil. Insgesamt berichtete die Polizei von rund 3.510 Teilnehmern an Demonstrationen in 19 Städten und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis, davon waren jedoch etwa 260 Gegendemonstranten. Mehrere Versammlungen waren angemeldet, wie etwa ein Sprecher der Mannheimer Polizei sagte. Nach wie vor treffen sich die Gegner der Corona-Politik aber auch unangemeldet zu sogenannten Spaziergängen. Sie wollen auf diese Weise Auflagen der Behörden umgehen.
Auch in der Südpfalz sind wieder einige Menschen auf die Straße gegangen. Die meisten Demonstranten trafen sich in Landau mit 260, in Bad Bergzabern mit 200 und in Neustadt mit 120. Dabei hielt sich ein Großteil der Teilnehmer an die Regeln, hielt Mindestabstände ein und trug eine Mund-Nasen-Bedeckung. In Bad Dürkheim wurde ein Polizist bei der Überprüfung der Personalien aufgrund des massiven Widerstands leicht verletzt. Insgesamt wurden von 30 Personen die Personalien überprüft, 26 werden angezeigt und fünf erhielten einen Platzverweis.
Bereits am vergangenen Wochenende hatten wieder mehrere Zehntausend Menschen in Baden-Württemberg gegen die Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus protestiert. „Auch wenn die ganz überwiegende Mehrheit der Versammlungen derzeit friedlich verläuft, so darf das nicht über das Konfliktpotenzial hinwegtäuschen“, teilte Innenminister Thomas Strobl mit. So sei es am Freitag auf einer Demo in Ulm zu zwei Flaschenwürfen auf Polizisten gekommen.
Von Freitag bis Sonntag gingen nach Angaben des Innenministeriums rund 23.700 Menschen auf die Straßen. Das Ministerium zählte 73 Demos, 61 davon hatten Corona-Bezug. Die meisten Kundgebungen verliefen demnach friedlich, aber unter anderem in Stuttgart und Karlsruhe verstießen Demonstranten gegen die Maskenpflicht. Seit Wochen gehen Gegner der Corona-Politik vielerorts auf die Straße. Nicht immer kündigen sie die Demonstrationen an. Zahlreiche Städte haben unangemeldete Proteste, die auch als „Spaziergänge“ bekannt geworden sind, untersagt.