Ölbronn-Dürrn (dp/lk) – In Ölbronn-Dürrn sind rund 350 Briefe mit monatelanger Verspätung bei ihren Empfängern angekommen. Wie die Deutsche Post mitteilte, hat ein Zusteller die Briefe unterschlagen. Er arbeitet inzwischen nicht mehr für die Deutsche Post.
Die Briefe waren zwischen Dezember vergangenen und Februar diesen Jahres abgeschickt worden. Doch sie erreichten ihre Empfänger erst mit einiger Verspätung. Und einer Entschuldigung der Deutschen Post. Darin hieß es: Leider könne man die Briefsendungen erst heute zustellen, da diese „während der Beförderung entwendet und wieder aufgefunden“ worden seien. Die ermittelnde Behörde habe der Post „nun die Sendung zur Auslieferung“ übergeben. In vielen Fällen hatte es sich nach Medienberichten um Versicherungsunterlagen, Kontoauszüge oder andere Bankunterlagen gehandelt.
Nach Beschwerden von Kunden sei man dem Mitarbeiter auf die Schliche gekommen, so ein Sprecher des Unternehmens. Die Briefe seien bei einer internen Maßnahme der posteigenen Securityabteilung im August im Umfeld eines Zustellers entdeckt worden. Zusammen mit den hausinternen Sicherheitskräften sei der Sachverhalt ermittelt worden – nun soll die Polizei eingeschaltet und der Vorgang zur Anzeige gebracht werden. Die Briefe habe man freigegeben und sie dann zu den Kunden gebracht. Weshalb der Mitarbeiter die Briefe entwendet habe, beantwortet das Unternehmen nicht. Der betreffende Mitarbeiter wurde inzwischen aber gefeuert.
Die Unterschlagung von Briefen kommt immer wieder vor. Manche Briefträger sind mit dem Zustellen überfordert und horten aus diesem Grund Post. Andere sind offenbar schlichtweg zu faul, alles zu verteilen. Und manchmal steckt kriminelle Energie dahinter, um an sensible Daten zu gelangen. Im Jahr 2016 hatte ein Postbote aus Ludwigsburg beispielsweise rund 700 Briefe unterschlagen und teilweise auch Geld gestohlen.