Entlastungspaket: Land rechnet mit 4,8 Milliarden Euro

22. September 2022 , 16:16 Uhr

Region (dpa/lsw) – Wegen des geplanten Entlastungspakets der Ampel kommen auf das Land Baden-Württemberg und die Kommunen nach jetzigem Stand Kosten in Höhe von 4,8 Milliarden Euro zu. Das geht aus Berechnungen des Finanzministeriums in Stuttgart hervor. Das Land muss demnach mit etwa gut 3,1 Milliarden Euro Mehrkosten rechnen, Städte und Gemeinden im Südwesten noch einmal mit fast 1,7 Milliarden Euro.

Anteil sei für Land nicht mehr stemmbar

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte bereits erklärt, dass der vom Bund geplante Anteil für das Land nicht stemmbar sei. Er will sich wie andere Ministerpräsidenten beim Bund-Länder-Treffen am Mittwoch für eine höhere Beteiligung des Bundes an dem dritten Entlastungspaket einsetzen.

Berechnungen von Finanzminister

Nach den Berechnungen des Ressorts von Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) schlage allein das sogenannte Inflationsausgleichsgesetz samt der Erhöhung des Kindergelds im Land nächstes Jahr mit rund 521 Millionen Euro und im Jahr 2024 mit 765 Millionen Euro zu Buche. Die angekündigte Wohngeldreform werde Baden-Württemberg mit gut 230 Millionen Euro im Jahr belasten. Die Reduzierung der Umsatzsteuer auf Gas werde das Land 296 Millionen Euro in 2023 und 128 Millionen Euro im übernächsten Jahr kosten.

Zusätzliche Kosten

Die Beibehaltung der geringeren Umsatzsteuer in der Gastronomie koste demnach 130 Millionen Euro im Jahr. Die anvisierte Inflationsprämie werde ein Minus von rund 34 Millionen Euro im kommenden Jahr und 21 Millionen 2024 bedeuten. Das geplante Ende der Doppelbesteuerung von Renten dürfte Mindereinnahmen in Höhe von rund 125 Millionen Euro im nächsten Jahr und von 80 Millionen Euro im Jahr 2024 nach sich ziehen. Die Homeoffice-Pauschale bedeute ein Minus von jeweils 34 Millionen Euro pro Jahr. Und dann wären da noch die Kosten für den geplanten Nachfolger für das 9-Euro-Ticket im Bahnverkehr. Das Finanzministerium schätzt, dass das Land hierfür 180 Millionen pro Jahr investieren muss.

Anzeige
Baden-Württemberg Bayaz Entlastungspaket Inflation Kretschmann

Das könnte Dich auch interessieren

07.11.2024 Auch heute nochmal Warnstreiks bei der AVG - Auswirkungen gering Karlsruhe (dpa/dk/svs) - Die Warnstreiks im regionalen Nahverkehr gehen weiter. Zwei Unternehmen in Baden-Württemberg sind betroffen. De Gute Nachricht für alle Pendler in Region: Bei der AVG halten sich die Auswirkungen des Streiks in Grenzen. 02.07.2024 Balkonkraftwerk-Boom im Südwesten - Tausende setzen auf Solaranlagen Region (dpa/lsw) - Die Sonne scheint auf den Balkon - und versorgt so den Kühlschrank mit Strom? Balkonkraftwerke machen es möglich. Immer mehr Menschen im Südwesten entscheiden sich für die kleinen Solaranlagen. In Deutschland sind mehr als eine halbe Million sogenannte Balkonkraftwerke am Netz.  Das ist mehr als eine Verdoppelung seit Mitte 2023. 31.01.2024 Gute Nachrichten: Inflationsrate in Baden-Württemberg sinkt Stuttgart (dpa/lsw) – Die Inflationsrate in Baden-Württemberg ist im Januar zurückgegangen. Die Teuerungsrate lag im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 3,2 Prozent, wie das Statistische Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Im Januar 2023 war die Jahresteuerung mit 8,5 Prozent noch mehr als doppelt so hoch. Im Dezember 2023 hatte die Inflationsrate 3,8 Prozent betragen, sie 03.12.2024 Erneuter Versuch für G9: Neuer Volksantrag fordert Abitur in neun Jahren für alle Region (dpa/dk) - In Baden-Württemberg sorgt ein neuer Volksantrag für Aufsehen, der sich erneut für das G9-Modell an den Gymnasien starkmacht. Eine Elterninitiative hat einen Gesetzentwurf beim Landtag eingereicht, der es allen Schülern ermöglichen soll, ihr Abitur in neun Jahren zu machen, wenn sie das wollen. Damit soll auch den älteren Schülern, die aktuell noch im G8-System sind, die Wahl zwischen G8 und dem längeren Bildungsgang G9 ermöglicht werden.