Ettlingen (dk) – Dr. Elham Barani-Liese hat eine beeindruckende Reise hinter sich. Ursprünglich aus dem Iran, lebt die 37-jährige Chemikerin seit fünf Jahren in Deutschland und hat bereits viel erreicht. Neben ihrem Doktortitel in Quantenchemie am KIT Karlsruhe hat sie auch mit ihrer bewegenden Geschichte die Aufmerksamkeit der Jury von Miss Germany 2024 gewonnen und es in die Top 45 des Wettbewerbs geschafft.
Im Iran aufgewachsen, hatte Eli mit den gesellschaftlichen Erwartungen und strengen religiösen Vorschriften zu kämpfen. „Als Kind musste ich mich an religiöse Regeln halten, wie das Tragen des Kopftuchs zur Sicherheit“, erzählt Eli. Diese strikten Vorschriften führten bei ihr zu einem inneren Widerstand. „Aber ich konnte nichts tun“, erklärt sie. Noch herausfordernder wurde ihr Leben, als sie, gezwungen durch die Tradition, ihren Cousin heiraten musste. Doch Eli ließ sich nicht brechen. Trotz des Widerstands ihrer Familie trennte sie sich von ihrem Ehemann, eine Entscheidung, die nicht ohne Konsequenzen blieb: „Meine Familie verschmähte mich“, sagt sie.
Um eine bessere Zukunft zu gestalten, beschloss Eli, nach Deutschland zu ziehen. Sie wollte eine höhere Ausbildung machen und fand am KIT nicht nur eine exzellente Universität, sondern auch eine neue Heimat. „Mit der Stärke und Entschlossenheit eines Tigers kämpfe ich für meine Träume – ohne Angst“, beschreibt sie ihre Entschlossenheit, die ihr half, sich alleine in einem neuen Land durchzusetzen.
Neben ihrer Karriere in der Chemie engagiert sich Eli auch aktiv für Frauenrechte. Sie gründete eine Initiative, um Frauen im Iran im MINT-Bereich zu unterstützen. „Ich möchte immer eine Stimme für Frauen sein, die keine Stimme haben, die im Schatten stehen und unterdrückt werden“, sagt sie. Mit einem Team unterstützt sie Frauen im Iran dabei, berufliche Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel passende Universitäten zu finden oder Lebensläufe zu erstellen.
Miss Germany ist längst kein klassischer Schönheitswettbewerb mehr. Heute geht es um starke Frauen und ihre Geschichten. Eli war unter den 1.000 Bewerberinnen und schaffte es in die Top 45. In der Kategorie „Female Mover“ erreichte sie beeindruckende Erfolge und war unter den Top 15. Auch wenn sie nicht in die nächste Runde kam, zeigt sich Eli stolz: „Ich will andere Frauen ermutigen, ihre Träume zu verfolgen und nie aufzugeben.“
Eli fühlt sich mittlerweile richtig heimisch in Deutschland – auch kulinarisch. Besonders Maultaschen und Spätzle haben es ihr angetan: „Ich liebe Maultaschen und Spätzle, vor allem Kässpätzle!“, erzählt sie begeistert. Allerdings gibt es auch Dinge, die nicht ganz ihren Geschmack treffen – Sauerkraut zählt da definitiv dazu. „Sehr lecker, aber nichts für mich“, gibt sie lachend zu. Trotzdem genießt sie es, viele der regionalen Spezialitäten zu probieren – und auch Bratwurst steht auf ihrer Liste, wenn auch mit einem Augenzwinkern: „Aber das macht fett“, schmunzelt sie.
Eli hat noch viel vor. Neben ihrer Arbeit in Deutschland und ihrem Engagement für Frauen im Iran möchte sie weiterhin eine inspirierende Rolle einnehmen und anderen Frauen Mut machen. „Wenn ich als Frau im Iran alle Hindernisse überwinden konnte, können andere das auch“, betont sie. Ihre Reise ist noch lange nicht zu Ende, und sie bleibt eine starke Stimme für Frauenrechte und Freiheit.