Nürnberg (jl) – Bitterer Mittag für den KSC. Lange sah es danach aus, dass die Karlsruher den Fluch in Nürnberg brechen würden und den ersten Sieg seit 16 Jahren einfahren würden, doch der Videoassistent war nicht auf der Karlsruher Seite und sprach dem 1.FCN in der vierten Minute der Nachspielzeit ein Elfmeter zu welcher zum Ausgleich führte 1:1 (0:1).
Der Trubel rundum den Wildpark sollte dem Sportlichen nichts antun. So sagte es Christian Eichner vor der schwierigen Auswärtsaufgabe in Nürnberg. Die Mannschaft ist voll auf das Spiel gegen den Klub eingestellt und weiß, um was es geht. Die Tabellensituation vor dem 27. Spieltag sprach für den KSC. Die Blau-Weißen lagen mit sechs Punkten mehr auf Platz acht und damit fünf Plätze vor den Nürnbergern. Zudem mussten die Clubber schon unter der Woche ran. Im DFB-Pokal Achtelfinale unterlag der 1. FCN den VFB Stuttgart mit 0:1. Ob das Spiel noch Nachwirkungen zeigen würde, blieb abzuwarten. Eichner hatte wieder keine Wechsel in der Startelf vorgenommen. Die Bau-Weißen liefen mit einer Änderungen gegenüber der Startelf gegen Braunschweig auf. Gersbeck im Tor, davor durfte Sebastian Jung für Marco Thiede ran, ansonsten blieb alles gleich Kobald, Franke und Heise. Im Mittelfeld Jensen, Nebel, Wanitzek und Gondorf, davor im Sturm Kaufmann und Schleusener. Den letzten Auswärtserfolg in Nürnberg feierten die Karlsruher 2007. Damals waren beide Teams noch erstklassig. Ein Auswärtssieg wäre für den KSC wohl sechs anstatt drei Punkte wert. Die Badener würden die Franken auf Distanz halten und würden mit 38. Punkten wohl den Klassenerhalt so gut wie sicher haben.
In den ersten fünfzehn Minuten glich die Begegnung eher an ein gegenseitiges Abtasten. Nürnberg hatte eine größerer Chance, die Gersbeck noch entschärfen konnte, ansonsten hatten die Hausherren etwas mehr vom Spiel, die großen Chancen waren aber noch Mangelware. Die nächste kleine Möglichkeit hatten wieder die Nürnberger, auch hier scheiterte Duah an Gersbeck (20.).
Mit der ersten Chance machten die Karlsruher auch das Tor. Paul Nebel bekam auf der linken Seite den Ball von Wanitzek durchgesteckt. Der Mittelfeldspieler setzte zum Solo an und setzte sich gegen alle durch und legte an Schlussmann Vindahl vorbei auf Mikkel Kaufmann, dieser konte ungehindert zum 0:1 einschieben (26.). Glück hatte der KSC in der 41. Minute. Duah Kwadwo setzte sich auf der rechten Seite durch, die beiden herangeeilten Franke und Gersbeck verschätzen sich, wodurch Kwadwo an beiden vorbei legen konnte, doch sein Abschluss aus Spitzenwinkel ging gegen das Außennetz. Kurz danach noch mal Glück für die Karlsruher, nach einer Ecke der Clubber rettete Wanitzek für Gersbeck auf der Linie.
Mit dem knappen 0:1 ging es dann in die Pause. Der Pausenpfiff kam für die Badener gerade rechtzeitig, um etwas durchschnaufen zu können. Wechsel gab es von keinem der beiden Teams, unverändert ging es in die zweite Hälfte. Die Gäste kamen etwas frischer aus der Kabine. Die ersten Minuten nach der Pause gehört dem KSC. Die beiden Torabschlüsse gingen allerdings weit übers Tor drüber. Das Spiel blieb auch nach einer Stunde weiterhin komplett offen. Nürnberg riskierte mehr nach vorne was den KSC zum Kontern einlud. Nach 70. Minuten war dann für Christoph Kobald und Leon Jensen Schluss, Ersterer hatte sich bei einem Zweikampf verletzt. Für Kobald kam Ambrosius und für Jensen durfte Cueto ran.
Mit der knappen 0:1 Führung für den KSC ging es in die Schlussphase der Begegnung. Nürnberg setzte alles daran auszugleichen. Fouls auf beiden Seiten nahm gegen Ende etwas den Spielfluss. In der 86. Minute machte Nürnberg den Ausgleich, der aber kurz danach vom Videoschiedsrichter aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen wurde. Doch Nürnberg schaltete noch mal einen Gang hoch, der KSC war permanent unter Druck. Kurze Zeit danach wieder Aufregung in Nürnberg. Schiedsrichter Haselberger musste an den Seitenrand und checken, ob der KSC ein Foul im Strafraum begangen hat. Der Unparteiische entschied nach dem Videobeweis auf Strafstoß für Nürnberg und stelle Marcel Franke mit Gelb-rot vom Platz. Den Strafstoß verwandelte Kwadwo Duah eiskalt (90+4). Eichner wechselte am Ende noch Gordon ein um ein weiteres Tor der Nürnberger zu verhindern.
Am Ende rettet der KSC ein Pünktchen ins Osternest. Wenn wir das komplette Spiel anschauen, ist es ein gerechtes Unentschieden, wenn wir nur die zweite Hälfte angucken, dann wäre für den KSC mehr drin gewesen, doch die Blau-Weißen ließen zu viele Chancen ungenutzt. Nächste Woche Sonntag kommt dann Arminia Bielefeld in den BBBank Wildpark.