Waldbronn (dk) – Seit Jahren steht die Zukunft des Eistreffs in Waldbronn auf der Kippe. Immer wieder gab es Debatten über mögliche Schließungen und Kaufangebote, die abgelehnt wurden. Doch jetzt gibt es Hoffnung auf eine längere Zukunft für die beliebte Eishalle. Wir haben mit Alexander Schroth, dem Geschäftsführer der Eistreff gGmbH, und Christian Stalf, dem Bürgermeister von Waldbronn, gesprochen, um zu erfahren, wie es um den Eistreff aktuell steht und was die nächsten Schritte sind.
Der Eistreff ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Region. Doch seit 2016, als die Gemeinde Waldbronn wegen finanzieller Probleme mehrere öffentliche Einrichtungen schließen musste, schwebt auch über der Eishalle das Damoklesschwert. „Richtig ernst wurde es 2016, als die Gemeinde Waldbronn weiter sparen musste,“ erinnert sich Alexander Schroth. Damals schien es fast, als wäre das Aus für den Eistreff besiegelt. Doch der Eistreff wurde gerettet – zumindest vorerst.
Im Jahr 2020 übernahm eine gemeinnützige GmbH den Betrieb der Eishalle, nachdem klar war, dass die Gemeinde den Eistreff nicht länger betreiben konnte. Die neue Betreibergruppe, bestehend aus Fördervereinen und Interessenten des Eissports, sicherte sich einen Pachtvertrag für fünf Jahre. „Seitdem betreiben wir die Eishalle eigenständig, ohne finanzielle Unterstützung von der Gemeinde“, erklärt Schroth. Der Eistreff bietet den Menschen der Region weiterhin die Möglichkeit zum Eislaufen, und das sogar in zwei Hallen.
Im Jahr 2023 wollte die Betreibergruppe den Eistreff sogar kaufen, um die Zukunft der Eishalle langfristig zu sichern. Doch das Kaufangebot wurde von der Gemeinde abgelehnt. Der Grund? Die Gemeinde hat einen anderen Plan für das Gelände: „Eine angrenzende Firma, Agilent Technologies, hat Interesse an dem Grundstück gezeigt,“ erläutert Bürgermeister Christian Stalf. „Unser Gemeinderat hat sich entschieden, Verkaufsverhandlungen mit der Firma aufzunehmen.“
Der aktuelle Pachtvertrag läuft noch bis 2025, und die Gespräche über eine Verlängerung um weitere zehn Jahre laufen bereits. „Wir hoffen, dass wir bald einen neuen Vertrag abschließen können,“ sagt Schroth. Doch auch wenn zehn Jahre viel Zeit sind, bleibt bei der Betreibergruppe Unsicherheit. „Zehn Jahre sind knapp bemessen, wenn es um größere Investitionen wie Solaranlagen geht, die sich oft erst nach dieser Zeit lohnen,“ erklärt Schroth.
Bürgermeister Stalf versteht die Sorgen der Betreiber, betont aber auch: „Ein Pachtvertrag über zehn Jahre ist heute nicht selbstverständlich. Er bietet Planungssicherheit für eine lange Zeit und zeigt das Vertrauen der Gemeinde in die Betreiber.“
Ob es nach den zehn Jahren weitergeht, steht in den Sternen. Die Gemeinde bleibt offen für weitere Gespräche und betont, dass man auch nach Ablauf des neuen Pachtvertrags Lösungen finden kann. „Es könnte möglich sein, dass wir danach weiter verlängern. Aber das ist momentan schwer zu sagen,“ so Stalf.
Für die Menschen in Waldbronn und Umgebung bleibt der Eistreff ein wichtiger Treffpunkt – sowohl für den Sport als auch für das Gemeinschaftsleben. Obwohl die Zukunft langfristig ungewiss bleibt, gibt es zumindest die Aussicht auf zehn weitere Jahre Eislaufen und Eishockey in Waldbronn.