Karlsruhe (dk) – Im Karlsruher Zoo sorgt die Geburt der Eisbären-Jungtiere weiterhin für große Aufmerksamkeit. Trotz der Unsicherheit über das Überleben der beiden Kleinen gibt es positive Anzeichen, die Hoffnung machen. Timo Deible, Pressesprecher des Zoos hat uns einen aktuellen Überblick über die Situation gegeben – und blickt auch schon vorsichtig voraus.
„Der aktuelle Stand bei unseren Eisbären ist der, dass das Muttertier immer noch in der Halbhöhle im Außenbereich liegt“, berichtet Timo Deible. Dies sei zunächst ein gutes Zeichen, da das Muttertier regelmäßig in der Höhle verweilt und ab und zu Geräusche zu hören sind, die von den Jungtieren stammen könnten. „Es gibt immer wieder Hinweise, dass die Jungtiere vielleicht noch leben“, so Deible weiter.
Genaue Aussagen zu treffen ist nicht leicht: die Kamera des Zoos, die auf die Halbhöhle gerichtet ist, bietet nur einen begrenzten Blick auf das Geschehen. „Die Halbhöhle ist deutlich dunkler als der Außenbereich, sodass wir nicht viel erkennen können“, erklärt Deible. Bekanntermaßen greift der Zoo auch nicht ein – man wolle der Natur ihren Lauf lassen. Dennoch sei es ein positives Zeichen, dass das Muttertier sich an der Höhle aufhält. Sollte es den Jungtieren schlecht gehen, würde sie sich wahrscheinlich nicht mehr so ausdauernd an diesem Ort aufhalten.
Auch wenn die Jungtiere mittlerweile 12 Tage alt sind, bleibt es abzuwarten, wie sich ihre Entwicklung weiter gestaltet. „Auf Eisbärniveau ist das noch überhaupt keine Zeit“, betont Deible. Die Eisbären benötigen eine lange Entwicklungszeit, und die meiste Entwicklung passiert außerhalb des Mutterleibs. „Im Vergleich zu kleineren Tieren ist der Entwicklungsprozess bei einem Eisbären viel länger und findet hauptsächlich nach der Geburt statt“, so Deible. Man müsse daher von Wochen und Monaten sprechen, nicht von Tagen, um die kritische Phase zu überwinden. Üblicherweise verbringen Eisbärenbabys mehrere Monate in der Höhle, bevor sie den richtigen Entwicklungsstand erreichen.
Die Einschränkungen rund um das Eisbärengehege bleiben zunächst bestehen. „Die Eisbären sind noch nicht über den Berg“, erklärt Deible, „die Entwicklungszeit dauert einfach länger.“ Es gehe nicht nur um das Wohl der Jungtiere, sondern auch darum, das Muttertier vor Störungen zu schützen. Die Beschränkungen rund um das Gehege und die öffentlichen Besucherbereiche werden deshalb für mehrere Wochen bis Monate aufrechterhalten, je nachdem, wie sich die Situation entwickelt.
Inmitten der Sorge um die Eisbären-Jungtiere stellt sich auch die Frage, wie das kommende Event „Christmas Garden“ im Zoo sich auf die Tiere auswirken könnte. Deible beruhigt: „Der Christmas Garden hat überhaupt keine Auswirkungen auf die Eisbären.“ Das Event findet nicht direkt am Eisbärgehege statt und wird als eine ruhige Veranstaltung beschrieben. „Selbst wenn atmosphärische Klänge zu hören sind, ist das nicht lauter als die Geräusche, die die Tiere normalerweise schon hören“, so Deible abschließend.