Einwohnerzahl in der Region ist leicht zurückgegangen

14. Oktober 2020 , 10:18 Uhr

Karlsruhe (pm/mt) – Die Einwohnerzahl in der Region ist leicht zurückgegangen. Der Verband Mittlerer Oberrhein zählt aktuell zwischen Waghäusel und Bühl 1.042.800 Personen. Das ist erstmals ein Rückgang seit der neuen Zensus-Statistik 2011. Im Detail gibt es natürlich Unterschiede: So haben im ersten Halbjahr 2020 knapp 2.700 Menschen der Stadt Karlsruhe den Rücken gekehrt. Der Landkreis hingegen verbucht im selben Zeitraum ein Plus von 1.200. Der Kreis Rastatt meldet 500 mehr Einwohner. Besonders starken Zuwachs verzeichnet in der Statistik die Gemeinde Gondelsheim – hier ist die Bevölkerung seit 2011 um rund 20 Prozent auf über 4.000 gewachsen.

Weniger Studenten durch Corona

„Wir Regionalplaner führen den aktuellen Rückgang vor allem auf einen verminderten Zuzug wegen der Corona-Pandemie zurück. Besonders in Karlsruhe vermuten wir die deutlich reduzierten Anmeldungen von Wohnsitzen von Studierenden vor allem aus dem Ausland als eine Ursache“, erläutert Verbandsdirektor Gerd Hager.  Auch für Deutschland insgesamt wurde ein leichter Rückgang und für das Land Baden-Württemberg eine stabil bleibende Bevölkerungsentwicklung im ersten Halbjahr 2020 verzeichnet, was die lange Phase des Wachstums unterbrochen hat. Allerdings weist Hager auf die räumliche Unterschiede auf lokaler Ebene hin: „In Teilräumen unserer Region setzt sich das Bevölkerungswachstum fort. Mehrere Städte in der Region haben markante Marken bei ihrer Einwohnerzahl überschritten, andere stehen unmittelbar hervor“, erläutert Hager. So hat die Stadt Rastatt mit rund 50.150 nun Ende Juni die Marke von 50.000 Einwohnern hinter sich gelassen – ein Plus von rund 3.500 Menschen seit Ende 2011. Die Stadt Stutensee nähert sich nun der Marke von 25.000 Einwohnern, mit einem Überschreiten rechnen die Regionalplaner fest, zumal dort weitere neue Wohnquartiere auch durch Innenentwicklung geschaffen werden.

Gondelsheim verzeichnet besonders starken Zuwachs

Ebenso nähert sich die Stadt Gaggenau mit fast 30.000 Einwohnern einer markanten Marke. Im Verhältnis besonders gewachsen seit 2011 ist die Gemeinde Gondelsheim: Im Jahresverlauf von 2019 wurden bereits mehr als 4.000 Einwohner erreicht – ein Wachstum von rund 700 Menschen bzw. rund 20 Prozent.  „Die stabile Bevölkerungsentwicklung hat aus dem zuletzt stark angespannten Wohnungsmarkt Druck herausgenommen. Stabilisiert sich dieser Trend, kann der über Jahre aufgebaute Nachfrageüberhang Schritt für Schritt abgebaut werden. Diese Verschnaufpause sollten wir nutzen, um nachfrageorientiert Wohnraum zu schaffen. Unsere Region bleibt auch in Zukunft ein Magnet und wird weiterhin Neubürger anziehen“, zeigt sich Gerd Hager überzeugt. Der Verbandsdirektor verweist dabei auf die Tatsache, dass die Region seit 2011 bereits um über 50.000 Menschen gewachsen ist. Aus dieser Quelle werde nach wie vor die Suche nach Wohnraum gespeist. Das zeige auch eine Auswertung statistischer Daten durch den Regionalverband, die das jährliche Bevölkerungswachstum und die Baufertigstellungen von Wohnungen in Bezug setzt.

Fortlaufend stabile Entwicklung im Wohnungsbau

Demnach reagieren die Bauzahlen erst etwa drei Jahre später auf markante Spitzen in der Einwohnerentwicklung. „Im Blick auf die Anzahl der Baugenehmigungen im Jahr 2019 mit rund 3.150 Wohnungen und der derzeitigen Planungen der Kommunen, gehen wir von einer fortlaufend stabilen Entwicklung im Wohnungsbau aus“, stellt Hager fest. Geschosswohnungsbau, der zunehmend auf Interesse stößt, nimmt daher einen wachsenden Anteil bei den Baufertigstellungen ein. „Urbane Siedlungstypen mit ihren kurzen Wegen bleiben nach wie vor attraktiv. Diese Strukturen haben während des Lockdowns ihre Vorteile gezeigt. Einwohnerdichte, hohe Lebensqualität und städtebauliche Attraktivität sind miteinander vereinbar,“ so Hager. Darüber hinaus trage eine flächensparende Bauweise zum Erhalt von fußläufig erreichbaren Naherholungsgebieten bei, die gerade in dieser Zeit stark nachgefragt sind.

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

13.12.2024 Langer Stau nach Auffahrunfall auf der A5 bei Karlsruhe-Nord Karlsruhe (ER24/dk) - Am Freitagnachmittag kam es auf der A5 in Fahrtrichtung Karlsruhe zu einem Auffahrunfall, der zu einem langen Stau führte. Der Unfall ereignete sich gegen 15:00 Uhr, kurz vor der Ausfahrt Karlsruhe-Nord, und involvierte drei Pkw. 13.12.2024 Turmbergbahn in Durlach: Abschiedstour mit Freifahrten in der Adventszeit Karlsruhe (pm/dk) - Im Dezember heißt es für die Turmbergbahn in Durlach: Abschied nehmen. Seit 1888 bringt die historische Bahn Fahrgäste auf den Durlacher Hausberg, doch Ende des Jahres erlischt ihre Betriebserlaubnis. Im kommenden Jahr sollen, mit der Zustimmung des Gemeinderats, die Arbeiten für den Neubau und die Verlängerung der Bahn bis zur Bundesstraße B3 beginnen. Vor der Umbauphase möchten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) noch einmal allen Bürgern die Möglichkeit geben, die 13.12.2024 Schlossgartenbahn Karlsruhe bietet Sonderfahrten in der Adventszeit Karlsruhe (pm/dk) - In der Vorweihnachtszeit bringt die Karlsruher Schlossgartenbahn eine ganz besondere Atmosphäre in die Stadt. Am kommenden Adventswochenende können Besucher mit der weihnachtlich geschmückten Bahn durch die Parkanlage hinter dem Karlsruher Schloss fahren. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) bieten diesen romantischen Ausflug mit der historischen roten Diesel-Lok an, nachdem die Sonderfahrten an Halloween bereits auf große Resonanz gestoßen sind. 13.12.2024 KSC hofft auf Heimsieg – Trainer Eichner will Trendwende vor der Winterpause Karlsruhe (dpa/dk) - Der Karlsruher SC will nach drei Niederlagen in Folge unbedingt zurück in die Erfolgsspur finden. Trainer Christian Eichner setzt vor den letzten beiden Spielen der Hinrunde alles auf einen Heimsieg. "Es braucht einen Heimsieg", erklärte Eichner vor der Partie gegen Jahn Regensburg am Freitagabend (18:30 Uhr/Sky). Nach den enttäuschenden Ergebnissen in der vergangenen Woche, darunter Niederlagen gegen den Hamburger SV, den 1. FC Kaiserslautern und im Elfmeterschießen des