Südwest (dpa/as) Sechsbeinig und für Menschen mit Insektenphobie jetzt nicht wirklich ein Untermieter, den man haben möchte – die Bernstein-Waldschabe hat es aus den Alpen zu uns getrieben. Das Insekt hat sich diesen Sommer reichlich vermehrt – jetzt wird es ihm draußen zu kalt.
Die kalten Herbstnächte treiben derzeit ungebetene, sechsbeinige Gäste in Wohnungen im Südwesten. Die aus den südlichen Schweizer Alpen eingewanderte Bernstein-Waldschabe sucht derzeit nach Quartieren für den Winter. Die bernsteinfarbenen Tierchen seien zwar „nicht die Art von Besuch, über die man sich freut“, sagte Insekten-Experte Claus Wurst vom Naturschutzbund Nabu am Mittwoch. Gefahr gehe von der Schabe aus der Schweiz aber nicht aus.
Im Unterschied zur Deutschen Schabe sei die Bernstein-Waldschabe kein Vorratsschädling und ernähre sich nur von Laub und anderen Pflanzenteilen. «Einen Kammerjäger müssen Sie wegen der Bernstein-Waldschabe also nicht rufen», sagte Wurst. Im warmen Sommer hätten sich die Schaben wohl zahlreich fortpflanzen können, daher sei mit großen Populationen zu rechnen.
Auch andere Insekten hätten vom warmen Sommer profitiert. So erreichen den Nabu-Experten viele Berichte über die sogenannte Stinkwanze, die ebenfalls nach warmen Orten zum Überwintern sucht. Die grünen oder grauen Wanzen sind mit Handelswaren aus den USA und Asien nach Europa eingewandert. Ihren Namen verdanken sie einem übelriechenden Sekret, das sie bei Gefahr absondern. Auch sie haben es in der Regel aber nicht auf die Nahrung des Menschen abgesehen.