"Es kamen sogar Leute aus dem Ahrtal":

Eine Woche nach dem Unwetter: Heidelsheim auf dem Weg zurück zur Normalität

21. August 2024 , 09:11 Uhr

Bruchsal (dk)  – Vor einer Woche wurden Heidelsheim, Gondelsheim und weitere Orte rund um Bruchsal von schweren Unwettern heimgesucht. Die Bilder von überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und zerstörtem Mobiliar sind vielen noch lebhaft in Erinnerung. Doch eine Woche später zeigt sich die Region überraschend gut erholt. Das ist vor allem dem unermüdlichen Einsatz von Hilfskräften und Freiwilligen zu verdanken. Auch ihr könnt immer noch helfen – ob vor Ort oder als Geld- und Sachspende. Hier findet ihr alle Hilfsangebote!

Große Fortschritte dank Einsatzkräften und Helfern

„Eigentlich sieht es bei uns schon wieder ganz gut aus“, erzählt Timo, Anwohner aus Heidelsheim. „Mega viele Helfer und Einsatzkräfte waren da und sind es immer noch. Sie räumen Keller aus, pumpen sie leer und helfen, alles wieder auf die richtige Spur zu bringen.“ Die unermüdliche Unterstützung sei der Schlüssel dafür gewesen, dass die Region so schnell wieder auf die Beine gekommen ist. „Die haben teilweise bis nach 22 Uhr gearbeitet – jeden Tag, auch in den Tagen danach. Das war der Preis dafür, dass wir nach fast einer Woche wieder ein Stück Normalität in Heidelsheim und den anderen betroffenen Orten haben“, so Timo.

Die Spuren des Unwetters sind noch sichtbar

Trotz der Fortschritte sind die Erinnerungen an das verheerende Unwetter noch allgegenwärtig. „Man sieht immer noch die Wasserränder an den Häusern, und das wird auch so schnell nicht aus unseren Köpfen verschwinden“, berichtet Timo weiter. Besonders schockierend war der extrem hohe Wasserstand. „In Heidelsheim gibt es alte Markierungen von 1815 und 1930, die einen Wasserstand von etwa 1,2 bis 1,3 Metern anzeigen. Dieses Mal waren es jedoch 1,8 Meter – das hat alles übertroffen.“

Eine beeindruckende Hilfswelle

Die Hilfsbereitschaft, die die Bewohner erfahren haben, war überwältigend. „Bei uns wurde bisher alles Notwendige erledigt. Der gesamte Sperrmüll, alle Möbel, einfach alles wurde innerhalb von zwei Tagen abtransportiert“, berichtet Timo. Neben den Einsatzkräften der Bundeswehr, des THW und der Feuerwehr halfen auch Landwirte aus der Umgebung mit Traktoren und großen Anhängern, um den Sperrmüll zu entsorgen. „Alles wurde auf den Parkplatz eines geschlossenen Einkaufszentrums geschafft – das ging mega schnell.“

Besonders beeindruckend war der Zusammenhalt auch über die Region hinaus. „Es kamen sogar Leute aus dem Ahrtal, die damals selbst von der Flutkatastrophe betroffen waren. Sie wollten helfen, weil sie selbst wissen, wie es sich anfühlt, keine oder erst spät Hilfe zu bekommen“, erzählt Timo. Der Zusammenhalt der Menschen war ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit: „Das war echt cool.“

Allmählich kehrt der Alltag zurück

In Heidelsheim kehrt langsam der Alltag wieder ein. „Ich bin wieder arbeiten, und ich glaube, das ist bei den meisten hier auch der Fall“, berichtet Timo. Trotz der schlimmen Situation vor einer Woche gibt es nun viele positive Signale. „Der Zusammenhalt war unglaublich und hat gezeigt, dass wir in solchen Momenten wirklich zusammenstehen.“

Die Region hat noch einen weiten Weg vor sich, aber die Fortschritte nach nur einer Woche sind beeindruckend. Während die Spuren des Unwetters noch sichtbar sind, zeigt sich Heidelsheim auf einem guten Weg zurück zur Normalität.

Wenn ihr den Menschen in Heidelsheim, aber auch in Helmsheim und Gondelsheim helfen wollt, haben wir HIER alle Hilfsangebote für euch aufgeführt!

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