Eine Stunde weniger Schlaf - am Wochenende beginnt die Sommerzeit

26. März 2021 , 13:44 Uhr

Karlsruhe (dpa/lk) – Eigentlich sollte sie längst abgeschafft sein, dennoch ist es am Wochenende mal wieder so weit: In der Nacht zu Sonntag rücken die Uhrzeiger eine Stunde nach vorne. Auch wenn die Zeitumstellung unbeliebt ist – sie hat dennoch Vorteile.

Uhr wird eine Stunde vor gestellt

Weniger schlafen von Samstag auf Sonntag: Den Menschen in Deutschland steht am Wochenende wegen der Zeitumstellung eine kürzere Nacht bevor. Pünktlich um 2.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen wird der Zeiger auf 3.00 gerückt. Bis Ende Oktober gilt dann die Sommerzeit. Die Folge: Frühaufsteher müssen morgens länger auf die ersten Sonnenstrahlen warten, abends ist es dafür länger hell.

Keine Einigung zur Abschaffung in Sicht

Auch in den meisten anderen europäischen Ländern wird am Wochenende an der Uhr gedreht. Island ist eine Ausnahme. In der EU sollte das halbjährliche Ritual jedoch schon länger Geschichte sein. Bereits 2018 hatte der damalige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker verkündet: „Die Zeitumstellung gehört abgeschafft.“ Erst war davon die Rede, 2019 zum letzten Mal in der Zeit zu springen, dann hieß es 2021 soll Schluss sein mit dem Drehen an dem Zeiger. Und jetzt liegt der Ball bei den 27 EU-Mitgliedstaaten. Sie müssen sich einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Aber bislang gibt es zu der Frage keine Fortschritte.

Umstellung kann zu Belastungen führen

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hat den Glauben an eine Einigung bereits verloren: 63 Prozent der Befragten haben das Projekt auf absehbare Zeit abgeschrieben, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergeben hat. Dabei finden 72 Prozent die Zeitumstellung „überflüssig“. Knapp ein Viertel litt deshalb schon mal an Problemen wie Schlafstörungen oder depressiven Stimmungen. Durch Corona könnte dies in diesem Jahr noch verstärkt werden.

Sommerzeit mildert Extreme ab

Trotz aller Probleme könnte eine Abschaffung für viele Menschen in der Mitteleuropäischen Zeitzone auch Nachteile mit sich bringen: Käme die dauerhafte Sommerzeit, hieße das für Spanien im Winter Dunkelheit bis kurz vor 10.00 Uhr. Einigen sich alle auf Winterzeit, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr hell. Die Zeitumstellung zweimal im Jahr dämpft diese Extreme.

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