Stuttgart (pol/tk) - In Krisenzeiten haben Verschwörungsmythen Hochkonjunktur: Menschen wollen dem Gefühl des Kontrollverlusts entkommen und sehnen sich nach einfachen Erklärungen. Zum heutigen Tag der Zivilcourage (19.09.) hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein ganz bunten Ansatz zur Aufklärung gewählt.
Verschwörungsmythen stellen in der aktuellen Zeit eine große Bedrohung für unser gesellschaftliches Zusammenleben dar und schlagen eine Brücke in extremistische Szenen. Das LKA Baden-Württemberg und das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) haben nun ein Wimmelbild veröffentlicht. Dieses didaktische Hilfsmittel ist eine Ergänzung des Präventionsangebotes für junge Menschen zum zivilcouragierten Umgang mit Verschwörungsmythen.
Ziel des neuen Präventionsangebots ist es, junge Menschen über Verschwörungsmythen aufzuklären und sie zu kritischem Hinterfragen anzuregen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt soll verbessert und Radikalisierung verhindert werden. "Wir wollen insbesondere jungen Menschen näherbringen, welch vielfältigen Verschwörungsmythen sie begegnen und wir wollen sie ermutigen, hin- und nicht wegzuschauen und diesen Bestrebungen mit Zivilcourage zu begegnen", sagt Joachim Schneider, Leiter des Referats Prävention im LKA BW und Geschäftsführer des ProPK.
Über sechzig verschwörungsrelevante Hinweise und mögliche Radikalisierungsanzeichen sind auf dem Wimmelbild zu finden. Mit spielerischem Charme erleichtert das Bild den Zugang zu diesem komplexen Thema und lädt zu Diskussionen ein. Auf dem Wimmelbild ist ein QR-Code abgedruckt, der auf die Internetseite der bundesweiten polizeilichen Kriminalprävention führt. Unter www.zivile-helden.de/wimmelbild sind eine Auflistung und Erklärungen aller versteckten Hinweise sowie Tipps für den zivilcouragierten Umgang mit Verschwörungsmythen zu finden.
Auf der Website www.zivile-helden.de steht der preisgekrönte interaktive Kurzfilm "Chris+Lea", der sich mit Verschwörungsmythen und Antisemitismus auseinandersetzt, zum Mitmachen bereit. Mit ihren Entscheidungen bestimmen die Nutzerinnen und Nutzer den Ausgang des Films. Des Weiteren gibt es dort weiterführende Informationen sowie eine umfangreiche Aufstellung von Beratungsstellen.