Karlsruhe (as) Weihnachtszeit ist Shoppingzeit, also ist auch die beste Zeit für Online Shops – und für Betrüger. Sogenannte „Fake-Shops“, also gefälschte Internetshops, schaffen es immer wieder, Weihnachtsshopper um ihr Geld zu bringen. Auch neue welle-Kollege Julian Linder wurde Fake-Shop-Opfer, deswegen haben wir Tipps gesammelt, wie man sich vor Seiten von Kriminellen einigermaßen schützen kann.
Vier Millionen Menschen in Deutschland sind schon Opfer von Fake-Shops geworden. Sie haben eine Ware online gekauft, im Voraus bezahlt, aber dann nicht bekommen. Auch neue welle-Kollege Julian hat beim gemütlichen Surfen auf der Couch sorglos ein Produkt auf einer unbekannten Seite bestellt, hat per PayPal im Voraus bezahlt und ist damit reingefallen. Wie viele andere auch. Die Betrüger machen nicht selten Millionen-Umsätze, bevor sie ihre gefälschten Seiten schließen. So soll eine Bande letztes Jahr laut Staatsanwaltschaft Frankfurt über 5 Millionen Euro für angeblich superbillige Tablets und Smartphones von über 28.000 gutgläubigen Käufern abgezockt haben. Anlass für die neue welle-Redaktion, zu recherchieren, wie man diese Fake-Shops enttarnen kann.
Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden Württemberg kennt das Problem: Ware wird nach Vorkasse gar nicht oder nur in schlechter Qualität geliefert. So kosten ein teures Smartphone oder begehrte Sneaker plötzlich viel weniger und das Angebot klingt extrem verlockend, ist aber angeblich auch schnell weg. Also fix in den Warenkorb und elektronisch bezahlt – und Vorkasse ist verhängnisvoll. Die Ware gibt es bei dem Anbieter gar nicht, aber das Geld ist futsch. Diese Fake-Shops sind heute extrem gut gemacht, weiß Buttler und rät:
Grundsätzlich empfiehlt sich beim Shoppen im Netz: Zahlmethoden mit Käuferschutz auswählen, wie beispielsweise paypal – oder auf Rechnung kaufen.
Gerade im Reisebereich sind Fake-Shops beliebt. Ein Flug oder die Ferienwohnung werden gebucht und müssen zumindest zum Teil schon per Anzahlung „gesichert“ werden, gereist wird aber erst später. Da fallen Fake-Shops teilweise lange nicht auf. Solche Seiten werden auch meist schnell wieder geschlossen, bevor man den Tätern auf die Spur kommt, meint Buttler.
Trotzdem haben die Betrüger mit ihren Fake-Shops häufig Erfolg. Die Frage ist aber, wie die Opfer wieder an ihr Geld kommen. Da empfiehlt Buttler: Schnell handeln, alle Belege sichern, unter anderem mit Screenshots und die Bank informieren. In begrenztem Maß können Zahlungsaufträge zurück gehalten werden. Bei Kreditkarten wird der Betrag erst nach bestimmten Zeiten abgebucht, das ist besser, als bei Überweisungen. Da ist das Geld gleich weg. Gleichzeitig sollte Anzeige erstattet werden, denn die Behörden können die Konten der Anbieter eventuell sperren und die Gelder sichern. Wird der Betrug nachgewiesen, bekommt das Opfer den gezahlten Betrag oft zurück.